Ich breche gleich zu einer dreitägigen Tour in den Norden von Vietnam auf – ohne Laptop. Damit ihr nicht so lange warten müsst, berichte ich euch vorher schnell noch, was in den letzten Tagen passiert ist. Ich bin ein wenig unter Zeitdruck, deshalb lässt der Bericht qualitativ und quantitativ etwas zu wünschen übrig.
Ich habe mich seit meiner Ankunft in Hanoi vor allem im Old Quarter – im Alten Viertel von Hanoi herumgetrieben. Hier ist mein Hostel, hier war früher das Handelszentrum der Stadt, hier wird auch heute noch sehr viel Handel in den unzähligen kleinen Geschäften am Straßenrand betrieben. Statt vieler Worte hier ein paar visuelle Eindrücke.
Ihr merkt, ich habe mal wieder ein Problem mit dem Verkehr und freue mich entsprechend darüber, dass ich der Großstadt in wenigen Minuten den Rücken kehren kann.
An meinem ersten Tag in Hanoi hatte ich bei der Bewältigung des Verkehrs Unterstützung von Vi Anh. Ich hatte einen Stadtrundgang bei ihr gebucht. Diese werden hier häufig von Studenten angeboten, die ihre Englischkenntnisse verbessern wollen.
Vi Anh war total nett und herzlich, ich verstand leider tatsächlich nur etwa zehn Prozent von dem, was sie mir über die Stadt und ihre Geschichte erzählte. Der Akzent der Vietnamesen ist sehr gewöhnungsbedürftig, weil sie häufig nur die erste Silbe eines jeden Wortes aussprechen und den Rest verschlucken.
Nichtsdestotrotz habe ich einiges gesehen. Wir waren unter anderem in zwei Tempeln, an einer großen Kathedrale, in einem traditionellen vietnamesischen Wohnhaus eines Händlers aus dem 19. Jahrhundert.
Zum Abschluss unserer Nachmittagstour nahmen wir eine Hanoier Spezialität zu uns. Stilecht auf Plastikhockern in einem kleinen Seitenstraßencafé. Ich habe den Namen des Getränks vergessen. Es war in etwa so wie Eistee. In dem Eistee schwammen Geleewürfel, Lotusbohnen (wenn ich das richtig verstanden habe) und etwas, das großen Sagoklumpen ähnelte.
Die erste Hälfte des Glases war ok, danach wurde mir aufgrund der Süße des Ganzen doch etwas flau im Magen.
Meinen nächsten Tag begann ich am ruhigsten Ort des Old Quarters: einem kleinen Stadtsee (Ihr habt ihn ja schon kurz im Video gesehen). Um den See führt ein breiter Bürgersteig, der tatsächlich nur von Fußgängern verwendet wird und nicht von Autos, Rollern oder Händlern heimgesucht wird.
Ich hatte den See schon am Vortag mit Vi Anh besucht und war von da an jeden Tag dort um dem Stress ein wenig zu entkommen.
Am Nachmittag machte ich einen auf Kultur und war nach langem mal wieder in einem Museum. Im Museum der Vietnamesischen Frauen. Sehr zu empfehlen. Im ersten Stockwerk dreht sich alles um Hochzeit, Geburt und Kinder und man kann lernen, welche unterschiedlichen Rituale und Traditionen die verschiedenen ethnischen Gruppen Vietnams diesbezüglich haben. Im zweiten Stockwerk geht es um Frauen im Krieg und im dritten um Mode im Wandel der Zeiten.
Gestern morgen packte ich meine Sieben Sachen um mein Hostel zu wechseln. Ich zog in das Hostel um, über das ich meine Tour in den Norden gebucht hatte. Zum Glück war es nur ein Zehnminutenmarsch, sodass die Sache schnell erledigt war.
Nachdem ich meinen Rucksack abgestellt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Elektronikfachmarkt. Ich brauchte dringend eine neue Powerbank (Gerät zum mobilen Aufladen des Handys), da meine alte den Geist aufgegeben hatte.
Nach Handy und Kreditkarte ist meine Powerbank für mich mein drittwichtigster Reisebegleiter, deshalb war ich einigermaßen frustriert, als mir der Verkäufer eines riesigen Elektronikfachmarkts ( zu dem ich eine halbe Stunde gelatscht war) mitteilte: Powerbank hamwa nich.
Und wisst ihr, wo ich am Ende fündig wurde? Im Mediamarkt. Haben die hier tatsächlich. Gleiches Logo und alles. Heißt nur Mediamart.
Die letzten 24 Stunden verbrachte ich damit, mich endlich mal eingehender mit meinem weiteren Reiseverlauf zu befassen. Normalerweise plane ich ja immer nur das jeweils nächste Land. Nun habe ich aber mal ein bisschen gerechnet und festgestellt, dass ich dem Zeitplan ein wenig hinterherhinke.
Hier könnt ihr mal meine Gedankenexperimente zu verschiedenen Optionen für meine Weiterreise begutachten.
Ich favorisierte lange Variante D, habe aber inzwischen einige Horrorgeschichten über Kambodscha gelesen, vor allem was den Grenzübertritt zwischen Laos und Kambodscha betrifft.
Inzwischen überlege ich deshalb vielleicht nach Malaysia zu fahren, was bislang nicht auf meiner Liste stand. Und dann ist da noch die Frage, wo ich Weihnachten und Silvester verbringen möchte. Eine Weltreise ist schon ein organisatorischer Kraftakt.
So, das war der schnellste Bericht, den ich hier bislang geschrieben habe. War aber auch mal schön, hat mich an Karlsruher Radiozeiten erinnert:)
Inzwischen hat sich die Lobby meines Hostels schon mit ganz vielen Leuten gefüllt, die auch gleich auf die Tour gehen. Bis bald und hier zum Abschluss noch ein paar Hanoibilder, die ich oben nicht elegant einbinden konnte.
Uff! In Deinem Video kann man Dir den Stress förmlich ansehen. Zuerst paradiesische Zustände auf den Inseln und danach so’n Verkehrschaos. Das ist echt „harter Tubbak“ 🙂
Darum wünsche ich Dir auf Deiner Weiterreise durch dieses bestimmt interessante und wunderschöne Land viele viele entspannte und stressfrei Momente. Bin gespannt …
Und ich bin auch gespannt, für welche Variante Du Dich entscheidest. 🙂
Im Moment bin ich wieder in einer ruhigeren Ecke. Es ist eben verzwickt. Auf der einen Seite sind die großen Städte verlockend, weil sie einfach zu erreichen sind. Auf der anderen Seite zieht es mich aber viel mehr in die Natur. Man muss halt nur rausfinden, wie man da hinkommt. Hmpf.
Jep… die Flughäfen sind halt meist in Nähe der großen Metropolen. Da muss man dann durch 😉
Vietnam hab ich jetzt mal von der Liste für den nächsten Urlaub mit den Kindern gestrichen.
Die 16-Uhr-Deadline lässt grüßen! Variante D klingt doch gut. Da ergäbe sich vielleicht auch die ein oder andere Option für einen Besuch! 😉 Viel Spaß im Norden!!
Es wird wohl Variante C – also so ziemlich wie D nur ohne Kambodscha. Falls du mich nicht gerade in Kambodscha besuchen wolltest, freue ich mich jederzeit über deine Gesellschaft 🙂
Ja, für Kinder ist das hier vielleicht nicht so das Wahre. Höchstens an der Leine 😀
Für einen schnellen Bericht ist er doch wieder sehr umfangreich und interessant. Besonders Dein Video vermittelt einen tollen Eindruck vom chaotischen Gewusel auf den Strassen. Dort die Straßenseite zu wechseln kommt schon einem Himmelfahrtskommando nahe. Nun stell Dir mal vor, die vielen Motorroller wären auch noch Autos. Für Deinen Trip in den Norden des Landes ist ja anzunehmen, das wieder Natur Pur den Großstadtflair ablöst. Dabei wünschen wir Dir wieder schöne Eindrücke und halte Dich fern von unsicheren Orten. Dies gilt besonders auch für die Planung der weiteren Reiseroute. ….und wir bleiben wie immer schön neugierig
Ne, für so viele Autos wäre da gar kein Platz 🙂 Und ja, im Norden hatte ich tolle Natur. Ich arbeite gerade an dem entsprechenden Bericht.