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So viel Trubel in Japan

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Die Zeit ist aus den Fugen geraten. Ich bin mir sicher. Gerade noch vergesse ich bei der Einreise meinen Rucksack am Flughafen und schon bin ich in meiner vierten Stadt in Japan angekommen. Das wäre unmöglich, ginge alles mit rechten Dingen zu.

Und zum Blogschreiben bin ich seit meiner Ankunft auch nicht gekommen. Jetzt habe ich bereits Erinnerungslücken, aber ich gebe mein Bestes.

Mir hat Fukuoka sehr gut gefallen. Es ist zwar eine der größten Städte Japans und eine Millionenstadt, aber so kam es mir gar nicht vor. Ganz im Gegenteil, ich fand es sehr entspannt.

Und ich konnte zum ersten Mal seit Singapur wieder richtig spazieren. Denn hier gibt es natürlich überall Ampeln und Fußgängerüberwege und die Autos halten sogar an Zebrastreifen. Nur vor den vielen Fahrradfahrern muss man sich in Acht nehmen, aber das ist ja in Deutschland nicht anders.

Nachdem ich aus meinem Kambodscha-Koma erwacht war, sah ich mir die Stadt ein wenig an. Vor meinem Hostel verlief ein kleiner Kanal, der in die Innenstadt führte. Hier ein paar Stadtansichten.

Ich kam an einer riesigen Shopping Mall vorbei – Canal City. Dort wollte ich mal ein bisschen rumgucken, aber die schiere Größe überforderte mich letztendlich. Sie bestand aus mehreren Gebäuden und Seitenflügeln und wahrscheinlich 15 Etagen.

Die Klimaanlage, die mir aus den Geschäften entgegenwehte, war aber sehr willkommen. Denn auch in Japan ist es gerade unfassbar heiß. Fast noch heißer als in Kambodscha, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Ich schaute mir auch ein paar Parks an, die aber nicht besonders fotogen waren und landete schließlich auf einem Hügel über der Stadt, wo einst eine große Festung stand. Von der Festung ist außer ein paar Mauern nicht mehr viel zu sehen, aber der Ausblick auf die Stadt war von dort oben recht schön.

Als letztes Tagesziel steuerte ich den Ohori Park an. Dort liegt ein kleiner See mit einer langgezogenen Insel, die durch die Mitte des Sees verläuft. Zwei Brücken verbinden sie mit dem Ufer. 

An dem See gab es auch ein Grillareal. So wie es aussah, kann man sich da mit Familie oder Freunden einen Abschnitt mitsamt Grill und Sitzmöglichkeiten mieten und dort einen schönen Abend verbringen. Das fand ich eine tolle Idee. 

Als es dunkel wurde, suchte ich mir einen Bus, der mich zurück zum Hostel fuhr. Den Abend verbrachte ich zuerst mit Ting (der Thailänderin, die ich gleich nach meiner Ankunft kennengelernt hatte) und ein paar Taiwanesen. 

Nachdem Ting im Bett war, gesellte sich noch ein Franzose zu mir, seinen Namen habe ich aber entweder nie erfragt oder vergessen.

An meinem letzten vollen Tag in Fukuoka fuhr ich zum Momochi Seaside Park. Ich war neugierig darauf, wie so ein typischer Strand in Japan aussieht. Leider fing es zu gewittern an, als ich den Strand erreicht hatte. Die vielen Volleyballspieler am Wasser ließen sich davon nicht stören, aber ich verkroch mich erst einmal in einen Aufenthaltsraum.

Der Regen wollte und wollte aber nicht kommen, also entkroch ich irgendwann wieder und lief noch ein wenig an der Strandpromenade entlang.

Ich kam an einer Straßensperre vorbei, Ordner deuteten mir, den Weg zu verlassen. Wie ich schnell sah, war ich an einer der Veranstaltungsstätten der Schwimmweltmeisterschaften vorbeigekommen. Die fand ja zu der Zeit in Fukuoka statt. (Viel mitbekommen habe ich davon aber außer diesem Vorfall nichts.)

Ich fand einen anderen Weg, der mich zurück in die Stadt und zu einer Busstation führte. Leider beschloss der Himmel ausgerechnet während dieses Spaziergangs, alle Hemmungen fallen zu lassen. Es war ein gar stattlicher Regenguss. Ich musste mich erst einmal eine Weile irgendwo unterstellen, bevor ich zum Bus rennen konnte.

Ich war froh, als ich endlich wieder im trockenen Hostel war. Den Abend verbrachte ich erneut mit Ting. Diesmal gesellte sich Peter, der junge Hostelbesitzer aus Taiwan, zu uns. Und ein Amerikaner, aber auch dessen Name ist mir entfallen. 

Auf jeden Fall wurde es sehr spät, bis ich endlich im Bett lag und am nächsten Morgen war Weiterreisetag. Ich war etwas zerknautscht.

Viele Japanreisende kaufen sich einen Zugpass, mit dem sie unbegrenzt die Megaschnellzüge – genannt Shinkansen – im Land nutzen können. Ich als arme Backpackerin musste darauf leider verzichten und fuhr am nächsten Morgen mit dem Bus in sieben Stunden nach Hiroshima. (Der Shinkansen braucht etwas mehr als eine Stunde.)

Aber es war schon alles ok. Ich fand zum Glück gleich den Abfahrtsort des Busses an der Hakatastation. Bei der Ankunft hatte ich mich dort ziemlich verlaufen.

Der Bus war recht leer. Ich hatte einen Sitz im „Lady Abteil“ des Busses gebucht. Warum auch nicht. Die Sitzbezüge waren natürlich pink und zwischen den Sitzen gab es eine kleine Trennwand.

Mir wurde schnell klar, warum die Fahrt mit sieben Stunden veranschlagt war. Wir machten nämlich fast im Stundentakt eine Pause. Ich weiß allerdings nicht, ob das an den strengen Pausenzeiten für japanische Busfahrer oder an den Vorlieben japanischer Reisender lag.

Japanische Raststätte - könnte auch in Deutschland sein

Die Fahrt mit der Straßenbahn von der Busstation zum Hostel war traumatisch, weil meine Rucksäcke und ich mitten in den Feierabendverkehr geraten waren. Die Bahn war proppenvoll und ich sah es als kleines Wunder an, dass ich es tatsächlich schaffte, mich an meiner Haltestelle einmal längs bis zum Ausgang zu boxen. (Hier darf man oft nur vorne beim Fahrer aussteigen.)

Auf dem Weg von der Straßenbahn zum Hostel

Nach dem Einchecken habe ich nur noch Wäsche gewaschen und dann den Abend ausklingen lassen, zur Abwechslung mal wieder ganz alleine. Ich musste mich mal von den ganzen sozialen Kontakten erholen.

Und jetzt sitze ich hier und befehle meinem Hirn, dass es mir gefälligst sagen soll, was ich am nächsten Tag gemacht habe. Aber könnt ihr euch das vorstellen? Es ignoriert mich einfach. 

Da aber auch mein Handy keine Fotos mit dem Datum „26.7.“ ausspuckt, können wir getrost davon ausgehen, dass ich an dem Tag komplett im Hostel versackt bin. Ach ja, es dämmert mir. Ich habe ja nochmal mit der Serie „True Blood“ angefangen. Wahrscheinlich habe ich die den ganzen Tag geguckt.

Den Tag darauf habe ich dafür noch in sehr guter Erinnerung. Es war der Tag, an dem ich mich mit Hiroshimas Geschichte auseinandersetzte. Die meisten von euch werden den Namen der Stadt wahrscheinlich sofort mit der Atombombe verbinden.

Am 6. August 1945 kam zum ersten Mal in der Geschichte des Krieges eine Atombombe zum Einsatz. Die US-Amerikaner warfen sie über dem Zentrum von Hiroshima ab. Drei Tage später wurde auch die japanische Stadt Nagasaki getroffen. Diese beiden Abwürfe führten zur Kapitulation Japans und zum Ende des 2. Weltkriegs im asiatischen Raum.

Schätzungen gehen davon aus, dass in Hiroshima am 6. August und vor allem auch in den Wochen und Monaten danach mehr als 100.000 Menschen ums Leben kamen.

Die Erinnerungen an die Atombombe sind in Hiroshima noch sehr lebendig. Die Stadt setzt sich bei Regierungen weltweit zum Beispiel für eine atombombenfreie Zukunft ein. 

Heute erinnert das Friedensmuseum an den Abwurf der Atombombe. Vom Hostel war es nur ein kurzer Spaziergang bis dorthin.

Vor dem Museum stand eine lange Schlange, als ich ankam. Deshalb entschloss ich mich dazu, zuerst durch den Gedenkpark neben dem Museum zu laufen. Dort stehen viele Stelen und andere Gebilde, die an verschiedene Opfer der Atombombe erinnern, zum Beispiel an Kinder und Studenten.

Außerdem war ich in der Gedenkhalle, in der man an Computern nach Namen von Opfern suchen kann. Dort gibt es auch eine Halle mit einem Panorama der Stadt, wie sie nach der völligen Zerstörung aussah.

Ich war auch am sogenannten Atomic Bomb Dome. Das ist ein altes Industriegebäude, das den Abwurf der Atombombe trotz seiner Nähe zum Detonationsort teilweise überlebt hat.

Ursprünglich sollte das Gebäude abgerissen werden, letztendlich entschied man sich jedoch dazu, den A-Bomb Dome als Mahnmal zu bewahren.

Als ich wieder am Museum ankam, war die Schlange vor dem Eingang verschwunden. Ich kaufte mir also ein Ticket und fand leider schnell heraus, dass es drinnen ganz anders aussah. Es war so voll. Ich konnte mich überhaupt nicht auf die Ausstellung einlassen. 

Das führte dazu, dass ich leider ziemlich schnell durch die Räume lief. Ich konnte trotzdem einiges mitnehmen. Es waren meist großformatige Bilder zu sehen, von der zerstörten Stadt und von den Menschen. In Vitrinen lagen die zerfetzten Kleidungsstücke der Opfer. Viele Dokumente von Ärzten, die Symptome der Verletzten schildern. 

Geschichten von Familien wurden erzählt, die durch Tod und Krankheit auseinanderfielen und noch Jahre und Jahrzehnte nach dem Abwurf leiden mussten.

Viele Besucher im Museum

Im Foyer des Museums gab es eine Sonderausstellung zur Geschichte der Kriegskinder. Es ging darum, wie die Stadtkinder schon in den Monaten vor dem Abwurf der Atombombe aufs Land evakuiert wurden. Wie man ihnen zuerst nichts von den Geschehnissen in Hiroshima erzählte. Wie viele von ihnen zu Waisen wurden und wie die Waisen mit diesem Stigma nach Kriegsende kämpfen mussten.

Diese Ausstellung war viel weniger besucht, deswegen konnte ich mir dort alles in Ruhe anschauen.

Ja, und dann stand ich schließlich wieder vor dem Museum, war zurück in meinem komfortablen Backpackerleben, nachdem ich einmal mehr die Gräuel der Geschichte gesehen hatte. Wie in Phnom Penh nach den Killing Fields, ein seltsames Gefühl.

Ich beendete mein Sightseeing für den Tag, lief zurück zum Hostel und ließ mich zum ersten Mal im Aufenthaltsraum nieder. Den Tag zuvor hatte ich den gemieden, weil da so eine große Gruppe Radau gemacht hatte.

Das Hostel war eines der kleineren Sorte. Die mag ich eigentlich, weil man dort recht gut mit anderen in Kontakt kommt. Hier war es nicht anders. Es dauerte nicht lange und ich lernte Kasper kennen. Wollt ihr wissen, was das beste daran war? Kasper ist Norweger. Juhu, meine erste norwegische Bekanntschaft seit Australien.

Wir verbrachten den Abend damit, dass er auf Norwegisch mit mir redete und ich ihm zwar meistens auf Englisch antwortete, aber tatsächlich alles verstand. Am Ende des Abends meinte er, ich sei die erste Norwegerin, die er auf seiner Reise getroffen hätte. Was für ein Ritterschlag.

Ich hatte noch ein paar Sachen auf meiner Liste, die ich mir in Hiroshima anschauen wollte. Ziel Nummer 1 war am nächsten Tag die Gedenkplakette am damaligen Hypozentrum der Atombombe. Sie wurde direkt über einem Krankenhaus abgeworfen. 

Danach war ich beim alten Schloss von Hiroshima. Das wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut, wurde aber durch die Bombe auch komplett zerstört. In den 50er Jahren wurde es als Replique wieder aufgebaut.

Ich weiß gar nicht, ob ich davor schon einmal ein asiatisches Schloss gesehen hatte.

In der Nähe des Schlosses liegt der/die/das Shukkei-en, eine historische Gartenanlage. Die kostete zwar etwas Eintritt, aber war ihr Geld wert. Der Garten war topgepflegt, richtig groß und es machte einfach Spaß, dort durchzuschlendern. (Teilweise erinnerte er mich ans Auenland.)

In dem Teich schwammen Schildkröten und ganz viele Koikarpfen. Die kamen immer gleich angerannt, wenn sie einen Menschen sahen, wahrscheinlich warteten sie auf ihr Mittagessen.

Als letztes schaute ich noch in Downtown vorbei. Das war nicht übermäßig spektakulär. Eben viele Geschäfte, viele Menschen und große Gebäude. Eigentlich wollte ich auch noch Okonomiyaki probieren, so eine Art herzhafter Pfannkuchen und eine japanische Spezialität. Ich fand das Haus, in dem gleich mehrere Restaurants diese Spezialität anbieten sollen, aber etwas einschüchternd.

Als ich zurück im Hostel war, traf ich Kasper wieder und auch Christofe, einen Belgier, den ich ebenfalls am Vortag kennengelernt hatte. Die beiden wollten essen gehen und fragten mich, ob ich mitkommen wollte. Ich wollte. Ich hatte mich bislang in Japan ja noch in kein Restaurant getraut.

Wir zogen also los, zusammen mit zwei weiteren Deutschen. Hmm, und irgendjemand war doch noch dabei, aber es ist mir gerade entfallen. Wir landeten jedenfalls in einem richtig urigen japanischen Restaurant. 

Die Besitzerin konnte sogar ein wenig Englisch und teilte uns mit, dass es zu so später Stunde aber nur noch Ramennudeln gebe. Zum Glück waren wir genau deshalb gekommen. Die Nudeln waren ganz fantastisch, vor allem die Brühe. Ganz würzig. Und billig war das Ganze auch noch.

Nach dem Essen wurden wir alle noch im Supermarkt vorstellig und kauften Soju. Hach, das weckte Erinnerungen an Korea. Soju ist ja koreanischer Alkohol und war damals bei meiner ersten Reise durch Seoul & Co. ein steter Begleiter gewesen.

Der Abend wurde auf jeden Fall noch sehr lustig und sehr lang. Am nächsten Morgen war mir gar nicht nach Auschecken zumute, aber da musste ich durch. Nicht nur ich. Kasper und Christofe mussten auch raus. 

Wir hingen noch ein wenig im Aufenthaltsraum rum und machten uns am frühen Nachmittag auf den Weg zum Bahnhof. Wir hatten beschlossen, gemeinsam weiter nach Osaka zu fahren.

Diesmal konnte ich dem Shinkansen nicht widerstehen. Nur rund zwei Stunden braucht der nach Osaka und er fährt mehrmals stündlich ab. Für den Sieben-Stunden-Bus hätte ich um 6 Uhr aufstehen müssen.

Wir brausten also mit 300 km/h nach Osaka und kamen dort am späten Nachmittag an. Ich habe leider gar keine Fotos vom Zug gemacht.

Kasper und Christofe am Bahnhof in Osaka

Im Gegensatz zum Hostel in Hiroshima war das Hostel in Osaka gar nicht sozial, da die meisten Zimmer Privatzimmer waren. Der Schlafsaal war dafür ganz fantastisch. Wir hatten keine Betten sondern kleine Kammern mit einem dicken Vorhang. Und das zu einem ganz normalen (japanischen) Schlafsaalbettenpreis.

Nach dem Einchecken und der obligatorischen eiskalten Dusche hatten wir alle Hunger. Wir landeten in einem winzigen Restaurant und ich konnte endlich Okonomiyaki, die japanischen Pfannkuchen, probieren. Sie waren so lecker. 

Da ist auch jede Menge Kohl drin, aber das habe ich gar nicht rausgeschmeckt, weil alles zusammen mit dem Ei, den Nudeln und den Gewürzen zu einer köstlichen Masse verschmilzt.

Im Anschluss landeten wir erst in einer Sportsbar und sahen uns dann noch das bunte Samstagnachttreiben im trubeligen Stadtteil Dotonbori an.

 Hier seht ihr Dotonbori bei Nacht. Obwohl ich gar keine Fotos der kleinen, lebhaften Seitenstraßen gemacht habe, wie ich gerade merke.

Am nächsten Morgen kamen wir natürlich wieder nur schwer aus den Betten. Christofe verabschiedete sich in Richtung irgendeiner obskuren Stadt, deren Namen ich vergessen habe. Kasper und ich liefen noch ein wenig rum und gingen Mittagessen, bevor auch er in den Zug stieg, um nach Tokyo weiterzufahren.

Und damit war ich zum ersten Mal seit meiner Ankunft in Japan wieder ganz alleine. Denn wie gesagt, in dem Hostel war tote Hose. Irgendwie schaffte ich es, nicht nur den Nachmittag dieses Tages sondern auch den kompletten nächsten Tag zu vertrödeln.

Da ich aber noch nicht wirklich viel von der zweitgrößten Stadt Japans gesehen hatte, kniff ich an meinem letzten vollen Tag in Osaka die Pobacken zusammen.

Als erstes stand mal wieder das örtliche Schloss auf dem Programm. Das Schloss von Osaka ist auch aus dem 16. Jahrhundert, wurde aber im Laufe seiner Geschichte immer mal wieder massiv restauriert. Es ist eine sehr große Anlage mit zwei dicken Mauern und zwei Wassergräben. 

Danach nahm ich die U-Bahn und ließ mich in den Stadtteil Shinsekai bringen. Die U-Bahn in Osaka ist übrigens sehr gut ausgebaut und sie war an diesem Tag mein bester Freund. Die U-Bahn-Stationen sind leider nicht besonders schick, einfach nur zweckmäßig.

Shinsekai ist jedenfalls unter anderem für seine bunten Einkaufsstraßen mit vielen Reklamen und Fassadendekorationen bekannt. Am Ende der Haupteinkaufsstraße steht der ikonische Tsutenkaku Turm.

Von dort lief ich zum nächsten Ziel. Ich wollte mir einen Schrein anschauen, der wie der Kopf eines Löwen aussieht. Leider hatte der bei meiner Ankunft schon zu. Die Öffnungszeiten sind hier ja schlimmer als in Deutschland. Wenigstens haben die kleinen Supermärkte rund um die Uhr geöffnet. 

Stattdessen hier nur zwei Fotos von der Hauptverkehrsstraße, an der ich auf dem Weg zum Schrein entlanglief. Ich denke mir immer, vielleicht interessiert es euch auch, wie es abseits der Highlights an den Orten aussieht, an denen ich mich aufhalte.

Das Internet hatte mir außerdem das moderne Businessviertel Umeda empfohlen. Vor allem das Umeda Sky Building solle ein Wunder der Architektur sein. Es sah schon sehr beeindruckend aus. Leider war es von einer großen Baustelle umgeben, sodass ich es nicht aus der Nähe bewundern konnte.

Mit der untergehenden Sonne machte ich mich ein letztes Mal auf den Rückweg in mein Hostel und hatte dort noch ein produktives Planungsgespräch mit meiner Weltreisefreundin Lena zwecks unseres Treffens in Spanien im September. Unfassbar, dass ich in einem Monat um diese Zeit schon auf EU-Gebiet sein werde.

Und damit war das Kapitel Osaka beendet. Ok, viel gesehen habe ich nicht, aber ich kann zumindest sagen, dass ich dort gewesen bin.

Heute hatte ich nur eine kurze Weiterreise. Kyoto ist eine dreiviertel Stunde von Osaka entfernt. Ich fuhr diesmal für schlappe drei Euro mit dem Regionalexpress hin. 

Meine ersten Eindrücke haben mir sehr gut gefallen. Kyoto sieht ganz malerisch aus, weil es von Bergen umgeben ist.

Mein neues Hostel gefällt mir rein theoretisch auch sehr gut. Es ist groß, modern, es ist auch einiges los. Es wird nur leider gerade von einigen sehr störenden, betrunkenen Engländern und Holländern heimgesucht. Gerade haben sie damit begonnen, die nervigsten Turnübungen der Weltgeschichte im Aufenthaltsraum aufzuführen. Ich hoffe, die reisen bald ab. 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Matthias

    Das zählt ganz sicher als exotisch – ich hatte Amerika nur gedanklich ausgeblendet, weil wir SWRler ja weiter hoffen, Dich bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.

    1. Anne

      Na, der zweite Teil der Reise wird auch ganz schnell vorüber gehen, befürchte ich 🙂

  2. Matthias

    Es ist wirklich unfassbar, dass Du in einem Monat schon wieder auf EU-Gebiet sein wirst. Ich werde die Berichte aus den vielen exotischen Ländern jedenfalls vermissen – habe mich richtig daran gewöhnt. Habe ich eigentlich erwähnt, dass am 30. Oktober mein Flieger nach Neuseeland geht – und ich erstmals in meinem Leben Europa verlassen werde. Auch das ein unfassbarer Gedanke. Ich werde auf jeden Fall alle Deine Neuseeland-Einträge nochmal in Ruhe lesen.

    1. Anne

      Oh du fliegst nach Neuseeland? Nein, das wusste ich nicht. Damit schaffst du es, eine Langzeitreisende neidisch zu machen 🙂 Und es ist auch die perfekte Zeit. Da kann es schon richtig schön warm sein. Wie lange bist du da? Beide Inseln? Das wird fantastisch werden.
      Und ich kann dich beruhigen: Nach Spanien ist meine Reise zum Glück noch nicht zu Ende. Dann steht ja noch Süd-/Mittelamerika und vielleicht Nordamerika an. Ich hoffe, das zählt auch als „exotisch“ 😀

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