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Und schon wirds paradiesisch

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Der Regen lässt den Norden von Neuseeland nicht in Ruhe. Am Freitag schüttete es so ziemlich den ganzen Tag. Ich war nur am Nachmittag mal kurz im Supermarkt. Dafür hatte ich Zeit, um an der Überarbeitung meines Blogs zu feilen. Ich habe jetzt meine alte Route um die Welt in eine neue Karte übertragen und auch für die neue Reise eine Karte angelegt. Findet ihr, wenn ihr im Menü auf „Route“ klickt. 

Und House of the Dragon habe ich zu Ende geguckt. Jetzt zwei Jahre auf die neue Staffel warten. Eine Tragödie. Vor Schreck habe ich damit begonnen, die Game of Thrones Bücher nochmal zu lesen.

Und jetzt zurück zu Auckland. Am Samstag zeigte sich der Himmel gnädig. Ich musste also kreativ werden und etwas zum Unternehmen finden. Wenn man mal ehrlich ist, kann man Auckland eigentlich an einem Tag abhandeln. Oder in zwei, wenn man noch zum Mount Eden will und in ein Museum oder so. Nur Leute, die aus sentimentalen Gründen unbedingt in ein liebgewonnenes Hostel zurückwollen, sind so verrückt und buchen fünf Nächte in der Stadt.

Ich habe mich letztendlich am Samstag auf den Weg nach Te Atatu gemacht. Das ist ein Vorort von Auckland auf einer Halbinsel. Da solle es einen netten kleinen Spazierweg geben, sagte mir meine Wanderapp. Mit dem Bus brauchte ich etwa 40 Minuten bis nach Te Atatu. 

Der Weg war wirklich ganz angenehm. Also nicht umwerfend, aber wir wollen uns ja langsam an die Schönheit Neuseelands herantasten. Wo kämen wir dramaturgisch hin, wenn wir gleich mit den absoluten Highlights starten würden.

In der Ferne war die Skyline von Auckland zu erkennen und die Grillen zirpten, der Himmel hielt bis auf ein paar Tropfen dicht – was will man mehr. 

Leider musste ich meinen Spaziergang kurz vor dem Ziel – dem Hafen von Te Atatu – abbrechen, weil der Weg von der Flut zerstört worden war. Ich lief also auf selbem Weg wieder zurück zur Bushaltestelle und von da ging es zurück nach Downtown. Das letzte Stück lief ich zu Fuß und kam noch an dieser schönen Komposition aus Alt und Neu vorbei.

Downtown Auckland

Den Sonntag verbrachte ich erneut am Wasser. Neben dem Yachthafen von Auckland, an dem ich ja schon am ersten Tag war, liegt noch ein Segelyachthafen. Dort kann man auch unter der großen Harbour Bridge durchlaufen und erreicht den Stadtteil Herne Bay. 

Allzu viel war in Herne Bay aber nicht los – eben ein Wohngebiet. Ich war nicht dazu in der Lage, einen Bus zu finden, also bin ich den ganzen Weg zurück wieder zu Fuß marschiert.

Am nächsten Morgen musste ich leider wieder einmal Abschied von meinem geliebten Hostel nehmen. Diesmal weiß ich leider nicht, ob/wann ich wieder zurückkomme. Aber es wird ja auch Zeit, neue Ufer zu entdecken. Wortwörtlich. Denn mein nächstes Ziel hieß Waiheke Island und das war nur mit der Fähre zu erreichen. Rund 40 Minuten dauert die Überfahrt von Auckland. Sie führt auch am Containerhafen der Stadt vorbei. Juhuuu.

Ich hoffe, ihr seid alle schön begeistert von diesem Anblick. Wenn nicht ist das erstens sehr schade und zweitens kann ich euch vielleicht stattdessen mit den in wenigen Zeilen folgenden Fotos entzücken. Waiheke Island ist nämlich eine Wucht. Das war schon bei der Ankunft unverkennbar.

Mit dem Bus fuhr ich rund eine halbe Stunde bis zur Endhaltestelle Seventh Avenue. Mit meinem schweren Rucksack musste ich noch endlos Treppenstufen steigen bis ich an meinem Hostel ankam. Wie ihr seht, lohnten sich die Mühen, denn der Ausblick war fantastisch.

Weniger fantastisch war die anschließende Suche nach einem Supermarkt. Die Insel ist doch viel größer, als ich gedacht hatte. Sie ist fast 20 Kilometer breit. Leider gibt es rund um das Hostel anscheinend keine Supermärkte, jedenfalls fand ich im Umfeld keinen. Natürlich kam ich bei meiner Suche auch noch in einen fetten Regenguss, den ich in einem Toilettenhäuschen aussaß. Die Kulisse machte aber alles wieder wett – also nicht die im Klohäuschen, sondern die entlang des Weges. Ich lief nämlich am Onetangi Beach entlang, der wirklich seehr lang ist.

Den Rest des Abends verbrachte ich im Hostelgarten. Es kam sogar nochmal richtig die Sonne raus. Hier lässt es sich aushalten, oder? Nur die Mücken sind richtig eklig. Meine Beine sehen aktuell so aus, als hätte ich Windpocken.

Der Garten des Hostels

Um die Insel führt ein 100 Kilometer langer Rundwanderweg, der Te Ara Hura. Hätte ich vorher gewusst, wie viel es hier zu erwandern gibt, wäre ich länger geblieben. Jetzt bin ich leider nur zwei volle Tage hier.

Heute bin ich einen Teil des Te Ara Huras gewandert. Ich habe aber tatsächlich nur zehn Kilometer geschafft. Die Insel ist ziemlich hügelig und der Wanderweg verläuft so: Runter an den Strand, rauf auf den Hügel, runter an den Strand… Bis nach Oneroa habe ich es geschafft, dort habe ich mich vom Bus einsammeln lassen.

Ich war an unzähligen Buchten, das bekomme ich jetzt nicht ordentlich sortiert. Deshalb hier einfach einige Impressionen der Wanderung.

Mir ist es bislang bei beiden meiner Busfahrten zum Hostel passiert, dass der Busfahrer sich ein paar Stationen vorher zu uns Passagieren umdrehte, um uns zu fragen, ob wir auch wirklich weiter mitfahren wollten. Da wo es als nächstes hingehe, wäre ja tote Hose. Keine Bars und Cafés. Fand ich sehr lustig. 

Eine Sache habe ich noch vergessen. Auf Waiheke Island gibt es auch viel Weinanbau. Fragt mich jetzt aber nicht, welche Sorten.

Wingerte auf Waiheke Island

Am Abend habe ich zum ersten Mal Wäsche gewaschen. Ich glaube, der Trockner hat meine Sachen geschrumpft. Der war dermaßen heiß. Ich habe sie aber noch nicht anprobiert.

Außerdem habe ich mit Ilka aus Hamburg gequatscht, die auch Langzeitreisende ist und auch Mitte 30. Ich bin also nicht die einzige Bekloppte. 

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Oliver Grimm

    Hallo Anne, ich hab heute gedacht, ob Anne ihre Reise wohl fortsetzt? Dann hab ich auf die Seite geschaut mit erstaunen festgestellt, dass du ja schon fast zwei Monate wieder unterwegs bist! Das freut mich für dich. Ich werde jetzt nach und nach deine neuen Berichte lesen. Weiter gute Tour und liebe Grüße von Oli (der inzwischen zweifacher Großvater ist: Ein Enkel Jack, der fast schon 2 Jahre Alt ist und die Enkelin Leni, die Anfang Mai 1 Jahr alt wird.)

    1. Anne

      Huhu Oli, so schön, dass du meinen Blog wiederentdeckt hast 🙂 Ja, ich habe lange drauf gewartet, und hoffe, dass die Reise diesmal kein vorzeitiges Ende findet. Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Enkelkind, da wird es ja nicht langweilig 😀

  2. Paula und Marie

    Die Bilder sind ja wirklich traumhaft selbst Paula hat ganz aufgeregt „gagagaga“ gemacht. Ich denke sie wird schon Mal ihren kleinen Rucksack vorbereiten damit sie bereit ist für September 🙂

    1. Anne

      Ich hoffe, im September kann sie dann schon ins obere Bett des Doppelstockbetts klettern. Also für nach September dann, wenn Paula und ich weiterreisen.

  3. Rebekka

    Das ist ja wirklich ekelhaft, Anne! Vor allem die Bilder! Musste beim lesen ganz oft Schmunzeln. Da hat man deine Stimme quasi direkt im Ohr. Lass dich nicht von den Mücken auffressen. 😉

    1. Anne

      Ja tut mir echt leid, dass ich euch diese Bilder antun musste 😀 Und ich befürchte auch, es wird sich so schnell nicht ändern.

  4. Julia

    Liebe Anne, es ist so schön, deinen Blog zu lesen. Tolle Bilder!! Slider anlegen kannst du also noch.. 😉 Das muntert mich in meinem Social-Frühdienst doch sehr auf. Ich wünsche dir weiter eine schöne Zeit, besseres Wetter und viele tolle Erlebnisse. Ich lese eifrig mit! Lg ans andere Ende der Welt, Julia

    1. Anne

      Slider anlegen ist meine leichteste Übung 😀 Nur mit dem Rest habe ich mich schwergetan, ich habe oft gewünscht, dass meine Website auch in Sophora gebaut ist 😀 Ich freue mich, dass du mitliest Julia und ich dir deine Socialdienste versüßen kann 🙂

  5. Opa Hans

    Die Überschrift stimmt! Bequem, wohl temperiert und nicht dem Wetter ausgesetzt also einfach paradiesisch. So vorbereitet und wieder bestens durch Deinen neuen Reisebericht informiert bleibe ich weiter neugierig. Danke und pass schön auf Dich auf.

    1. Anne

      Mal gucken wie es wettertechnisch weitergeht, die Prognosen sehen nicht so gut aus 🙁

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