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Als ich Boliviens schönster Stadt die kalte Schulter zeigte

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Ich hätte mich ja früher gemeldet, aber in den vergangenen Tagen ist so wenig passiert, dass es sich gar nicht gelohnt hätte, dafür den Laptop anzuschmeißen. 

Bevor ich von meinen faulen Tagen berichte, kommen wir zuerst zu meinem letzten aktiven Tag in Samaipata. Und zuallererst zu einem Nachtrag zu meiner Farnwanderung aus dem letzten Bericht. Ich wollte euch ein schönes Foto zeigen, dass unser Guide Javier auf einem sehr stürmischen und vernebelten Aussichtspunkt von unserer kleinen Truppe gemacht hat.

Am Tag nach der Farnwanderung war Weiterreise angesagt, aber da mein Bus erst am Abend gehen würde, hatte ich noch Zeit für eine kleine Abschiedswanderung. Wie schon am Vortag waren auch Tom aus England und André aus Holland mit am Start. Und wie immer wurden wir von Javier abgeholt.

Wir sammelten noch eine Touristin aus Venezuela ein und dann wurde es für eine dreiviertel Stunde sehr ruckelig. Ziel war das Wandergebiet Codo de los Andes – Ellenbogen der Anden.

Vor Ort bezahlten wir eine kleine Eintrittsgebühr und dann ging es los. Der Weg auf den Berg begann angenehm, wurde aber recht schnell seeehr steil Zum Glück dauerte der Aufstieg nicht allzu lange – vielleicht eine knappe Stunde. 

Wären nicht gerade überall in Bolivien Waldbrände, hätten wir bestimmt eine Wahnsinnsaussicht von oben gehabt. So lag alles ziemlich im Dunst, ich fand die Landschaft trotzdem spektakulär.

Nach einer kurzen Fotosession an einem Aussichtspunkt schlug Javier vor, noch eine Viertelstunde auf dem Gipfel rumzulaufen. In Anbetracht des steilen Wegs hielt ich es allerdings für ratsamer, die anderen machen zu lassen und selbst schon einmal den Rückweg anzutreten.

Der Abstieg - die erste Hälfte war so steil

Ich wandere ja am liebsten alleine, deshalb fand ich den Rückweg sehr angenehm. Ich hatte nur ab und zu ein wenig Angst, mich in dem Trampelpfadwirrwarr verlaufen zu haben und wunderte mich außerdem, wieso die anderen nicht aufholten.

Irgendwann kam ich wieder an unserem Jeep an und begann Däumchen zu drehen. Nach einer Stunde wurde ich ziemlich nervös: War den anderen etwas zugestoßen? 

Ich machte mich also wieder auf den Weg und wollte den Vermissten entgegenlaufen, bis mir einfiel, dass es vielleicht noch andere Wege zum Auto geben könnte. Also lief ich zurück zum Parkplatz und informierte mich bei einem ebenso wartenden Taxifahrer nach dem Wegenetz.

Jeep ist da, Wandergruppe ist nicht da

Der Mann konnte meine aufkommende Unruhe gar nicht nachvollziehen und meinte, die anderen würden schon auftauchen. 

Das taten sie dann tatsächlich eine Weile später. Es war ihnen nichts zugestoßen, die drei waren einfach so ins Quatschen gekommen, dass sie ungefähr doppelt so lange brauchten, als ich. Hätte ich das vorher gewusst.

Den Nachmittag verbrachte ich im Hostel. Ich war etwas traurig, weil ich Samaipata und die Unterkunft so gerne gemocht hatte. Ich wollte überhaupt nicht weiter nach Sucre reisen. Zumal ich etwas Bammel vor der bevorstehenden Aktion hatte.

Zuerst einmal musste ich im Dunkeln den steilen Weg hinab ins Dorf laufen. Um 20 Uhr sollte ich an der Wäscherei sein, machte mich aber um kurz vor 19 Uhr schon auf den Weg, um noch etwas spärliches Tageslicht abzubekommen.

Entgegen meiner Befürchtungen wurde ich unterwegs nicht von Hunden zerfleischt, kam wohlbehalten an der Wäscherei an und war heilfroh, als ich sah, dass da schon vier andere Backpacker warteten. Ich musste mich also nicht allein nach Sucre duchschlagen.

Ihr könnt euch vielleicht noch daran erinnern, wie ich im letzten Bericht vom Kauf der Tickets bei der grummeligen Wäschereifrau erzählt hatte, die nebenberuflich Bustrips nach Sucre organisiert?

Wir fünf saßen ein wenig vor dem Laden rum, bis uns die grummelige Wäschereibetreiberin zu sich rief und uns jedem einen Notizzettel reichte, auf dem nichts außer einer handgeschriebenen Sitzplatznummer stand. Sehr vertrauenserweckend.

Gegen 19:30 Uhr fuhr ein Taxi vor, in das wir mitsamt der Wäschereibesitzerin einstiegen. Ich war ja heilfroh, dass ich schon so früh an der Wäscherei gewesen war und nicht erst um 20 Uhr, wie uns die Dame mitgeteilt hatte. Interessanterweise hatte sie den anderen Backpackern gesagt, sie sollen um 19 Uhr, beziehungsweise um 18:30 Uhr an der Wäscherei sein.

Wir fuhren ein paar Kilometer durch die Dunkelheit und wurden irgendwo an einer Straße abgesetzt. Da warteten wir zusammen mit unserer Schlepperin auf den Nachtbus.

Warten auf den Nachtbus nach Sucre

Zuerst aber kam kein Nachtbus sondern noch einmal der Taxifahrer, der ein paar Nachzügler zu unserer improvisierten Haltestelle brachte. Unter denen war zum Glück auch Tom aus England aus meinem Hostel. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht gehabt, als er nicht rechtzeitig an der Wäscherei aufgetaucht war.

Zum Unglück der Wäschereifrau standen da nun aber zwei Backpacker mehr, als sie auf dem Schirm gehabt hatte. Sie teilte uns mit, dass zwei Leute nicht in den Bus könnten. Sie würde aber einen anderen Bus nach Sucre zum Anhalten bringen.

Darauf hatte natürlich keiner von uns Lust und wir starrten erstmal alle in die Luft. Am Ende erklärte sich die einzige aus unserer kleinen Gruppe, die wirklich Spanisch konnte, dazu bereit, mit ihrer Freundin zu warten. Das fand ich sehr nett.

Wir anderen konnten in den Bus, den die grummelige Wäschereifrau inzwischen angehalten hatte. Die Sitze waren wieder bequeme Sessel, nur super stickig war es im Bus.

Das war übrigens die erste meiner Fahrten in Südamerika, auf der es unterwegs tatsächlich eine Pinkelpause gab. Und es war auch das erste Mal seit langem, dass es so richtig zu regnen begann.

Gegen 5 Uhr am Morgen kamen wir in Sucre an. Zwei Engländer aus unserer Reisegruppe wollten ins selbe Hostel wie ich, sodass wir uns ein Taxi teilen konnten. Im Morgengrauen brausten wir durch die noch menschenleere Stadt. 

Am Hostel angekommen, kämpften wir zunächst mit einer fragwürdigen Gegensprechanlage und wurden dann von einem Mitarbeiter gebeten, im Innenhof Platz zu nehmen. Er ließ sich nach rund 30 Minuten auch persönlich blicken.

Das Hostel in Sucre hatte einen schönen Innenhof mit Garten

Die beiden Engländer konnten schon ihr Zimmer beziehen, weil sie für den Vortag gebucht hatten. Ich natürlich nicht. Aber kurioserweise führte mich der Mitarbeiter über die Straße in ein anderes Gebäude. Dort gab es ein Zimmer mit einem Bett, das ich nutzen durfte. 

Ich fühlte mich zwar etwas beobachtet, weil das Zimmer eine Glaswand hatte, aber ich hatte im Bus super schlecht geschlafen und aufgrund meiner Müdigkeit war mir vieles egal.

Gegen 13 Uhr konnte ich meinen richtigen Schlafsaal beziehen und zog dann los, um etwas zu Essen zu finden. Hier ein paar erste Eindrücke von der Stadt.

Nach meiner Rückkehr ins Hostel begann mein einwöchiges Faulenzertum. Ich bemühte mich zwar darum, eine Wanderung zu organisieren. Das scheiterte aber daran, dass die Anbieter wieder nur private Touren durchführten. 

Also kam es irgendwie dazu, dass ich Sucre dazu nutzte, um meine Akkus aufzuladen und eine Pause vom Reisen zu machen.

Am nächsten Tag blieb ich im Hostel. Nur zum Mittagessen ging ich aus und fand ein Lokal, das köstliche und ganz echte Spaghetti Carbonara serviert. Und zum Nachtisch gönnte ich mir ein Schweinsohr. In Bolivien gibt es überall so lecker aussehenden Kuchen und Gebäck.

Der Dienstag war der einzige Tag, an dem ich etwas produktiver war. Ich schloss mich mal wieder eine Walking Tour an. Unser Guide Daniel machte einen historischen Rundumschlag. Er begann mit den Menschen, die vor den Inkas auf dem Gebiet des heutigen Boliviens gelebt haben und endete damit, wie Sucre Anfang des 19. Jahrhunderts Hauptstadt des Landes wurde.

Das erzähle ich euch aber jetzt nicht alles. Stattdessen etwas Lustiges. Bei Sucre sind vor einiger Zeit Dinosaurierfußabdrücke gefunden worden und jetzt hat diese ehrwürdige, geschichtsträchtige Stadt den Dino zu seinem Maskottchen gemacht. Zu erkennen unter anderem an der Weihnachtsdeko, die gerade auf dem zentralen Plaza de Armas 25 de Mayo aufgebaut wird.

Auf dem größten Markt der Stadt waren wir auch und haben einen langen Halt an einem Obststand gemacht. Ich bin ja nicht so experimentierfreudig, was Essen anbelangt, aber ich liebe es, neue Früchte zu probieren. 

Ich dachte früher immer, die Supermärkte in Deutschland bieten schon eine große Auswahl an exotischen Früchten und ich war ja auch schon selbst in einigen exotischen Ländern. Aber ich begegne ständig Früchten, die ich noch nie gesehen habe. Mein neuer, absoluter Liebling: Achachairú.

Die Früchte schmecken ein klein wenig wie Maracuja, sind etwas sauer und total erfrischend. Das einzig Blöde ist, dass sie zwei fette Kerne in der Mitte haben, sodass nicht besonders viel dran ist an einer Achachairú.

Wie immer in Bolivien gab es auf dem Markt aber nicht nur Obst und Gemüse zu kaufen, sondern alles Erdenkliche fürs tägliche Leben. Und der komplette Innenhof war voller Saftstände. Einer neben dem anderen.

Als nächstes besichtigten wir den Eiffelturm. Kein Scherz. In Sucre steht ein Turm, der von Gustave Eiffel entworfen wurde. In seinen Ausmaßen ist er vielleicht minimal kleiner als sein Bruder in Paris…

Wie ich erst bei der Tour gelernt habe, wurde der Busbahnhof in La Paz auch von Herrn Eiffel entworfen und aus Restteilen des Pariser Turms gebaut. 

In dem Park, in dem der Turm steht, gibt es auch einen großen Spielplatz, komplett in Dinooptik. Sogar die Parkbänke.

Vor dem Park nahmen wir gesammelt einen Bus. Ich fahre total gerne mit den Nahverkehrsbussen. Aber in Ländern, in denen ich mir keine pdf-Datei eines strukturierten Liniennetzes aufs Handy laden kann, ist das immer so eine Sache.

Deswegen ist es cool, wenn auf einer Walking Tour der Guide dieses ganze Wirrwarr durchblickt und uns in den richtigen Bus schubsen kann. 

Nach einer viertel Stunde stiegen wir an den drei Katzenstraßen aus: weiße Katze, schwarze Katze, streitsüchtige Katze – benannt nach drei Stadthelden, die Sucre von Nagern befreiten, die von den Europäern eingeschleppt worden waren. 

Dieser älteste Teil der Stadt steht heute unter Denkmalschutz

Das Titelbild für den heutigen Bericht ist übrigens auch in den Katzenstraßen aufgenommen.

Am Ende der Straßen liegt ein Platz mit dem beliebten Aussichtspunkt La Recoleta.

Am Aussichtspunkt war das Ende der Tour gekommen und unsere kleine Gruppe teilte sich. Ich lief mit unserem Guide Daniel wieder runter in die Stadt. Wir kamen dabei noch an dieser netten Gasse vorbei.

Und mehr habe ich von Sucre nicht gesehen. Ich hoffe, auf den Fotos ist trotzdem gut rübergekommen, dass Sucre den Ruf hat, die schönste Stadt Boliviens zu sein. Sie wird auch „Weiße Stadt“ genannt.

Und noch ein Wort der Beruhigung, vor allem an meine Mama: Ich habe mich in Sucre absolut sicher gefühlt und weder mein Geld in meinen Strumpf gesteckt noch mein Schrotthandy zum Einsatz gebracht.

Meine letzten Tage in Sucre blieb ich aufgrund meiner Reisepause meistens im Hostel. Das fand ich ganz angenehm, ärgerte mich nur über meine beiden französischen Zimmerkameradinnen, die beide krank waren, aber abends immer schön die Fenster verrammelten, sodass ich in einem luftleeren, stinkigen Bazillenzimmer schlafen musste. 

In der letzten Nacht habe ich extra andersrum in meinem Bett geschlafen, um das von mir geöffnete Fenster bewachen zu können. Da hat sich dann keiner drangetraut.

Das ist eine Sache, die ich wirklich nicht verstehe: Dass es Menschen gibt, die in Schlafsälen lieber mit geschlossenen Fenstern schlafen. Und das Schlimmste: Diese Menschen sind auch noch in der Mehrheit. 

Wie freue ich mich, dass ich gerade in meinem privaten Hotelzimmer bei weit aufgerissenen Fenstern diesen Bericht schreiben kann. Aber ich greife vor, wir sind ja noch in Sucre.

Dort war es an meinem Abreisetag ziemlich gewittrig.

Straße vor dem Hostel - gerade noch trockenen Fußes den Rückweg geschafft

Weil mein Bus nach Tupiza wieder erst am Abend gehen sollte, hing ich den ganzen Tag noch im Hostel herum. Gegen 18:30 Uhr sagte ich an der Rezeption Bescheid, dass ich ein Taxi zum Busbahnhof bräuchte.

Das Taxi kam und kam nicht. Schließlich nahm mich der Rezeptionist an die Hand und lief mit mir zu einer Straßenecke, wo das Taxi mich einsammelte. Hätte ich gewusst, wie verrückt der Verkehr in Sucre um 19 Uhr abends noch ist.

Wir standen in einem Megastau und ich sah meinen Bus schon ohne mich abfahren. Irgendwann ging gar nix mehr und der Taxifahrer meinte zu mir, dass es besser sei, wenn ich zu Fuß weiterlaufen würde.

Zum Glück waren wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr allzu weit vom Busbahnhof entfernt und ich erreichte die Station um 19:27 Uhr, drei Minuten vor der Busabfahrt.

Nur, der Bus war natürlich noch gar nicht da. Eine Erkenntnis, die in diesem Dschungel an Bussen und in strömendem Regen gar nicht so einfach zu erlangen war.

Ich nutzte die Wartezeit, um im Büro meines Busunternehmens vorbeizuschauen, um mein elektronisches Ticket gegen ein Papierticket umzutauschen. Dummerweise war in dem Büro keiner.

Nach einer halben Stunde kam aber endlich mein Bus. Nur einsteigen durfte ich nicht, weil ich kein Papierticket hatte. Grrrh. Also wieder schnell mit all meinem Gepäck in den ersten Stock gehechelt um einen Verantwortlichen zu finden. Diesmal trieb ich eine Mitarbeiterin auf, die mir zum Glück in Windeseile ein Papierticket ausstellte und zusammen mit mir zurück zum Bus rannte, der zum Glück noch da war. So ein Stress.

Die Fahrt nach Tupiza war dann aber ganz entspannt, wenn man davon absieht, dass meine Rückenlehne kaputt war und sich immer wieder von selbst aufrichtete, wenn ich nicht mit genug Gewicht gegenhielt.

Gegen 5 Uhr am Morgen kamen wir in Tupiza an. Da es schon dämmerte und die Stadt einen recht harmlosen Eindruck machte, sparte ich mir für die 600 Meter zum Hotel das Taxi und lief.

Alles recht freundlich bei meiner Ankunft in Tupiza

Diesmal konnte ich direkt in mein Zimmer einchecken. Ich hatte mir den Trick von den beiden Engländern in Sucre abgeschaut und schon für den Vortag gebucht. Lieber zehn Euro mehr ausgeben und dafür gleich ein Dach über dem Kopf und ein Bett unterm Bauch haben, erschien mir sehr verlockend.

Ach und ja, ich möchte noch einmal betonen, dass ich zum ersten Mal seit Spanien wieder ein Einzelzimmer hatte und sehr, sehr glücklich darüber war.

Nachdem ich ein paar Stunden Schlaf nachgeholt hatte, schaute ich mir gestern Tupiza ein wenig an. 

 

Die Straße vor meinem Hotel

Die Stadt liegt ganz im Süden von Bolivien. Sie hat in etwa so viele Einwohner wie Senftenberg. Ok, ihr Rheinland-Pfälzer, ich helfe euch: Sie hat in etwa so viele Einwohner wie Bingen.

Irgendwo hatte ich mal einen Beitrag gelesen, wo es hieß, dass Tupiza an eine Stadt im Wilden Westen erinnert. Und ich konnte diesen Vergleich bei meinem Rundgang durchaus nachvollziehen.

Ich mag die Stadt. Alles recht verschlafen, fühlt sich sicher an und Touristen sind eher eine Seltenheit. 

Einen Platz zum Abendessen zu finden, war eine Herausforderung. Eine große Restaurantauswahl gibt es hier nicht. Die meisten Restaurants bieten natürlich bolivianische Küche und das bedeutet sehr viel Fleisch. Nicht so meins. 

Ich landete schließlich in einer Pizzeria. Statt Tomatensoße auf der Pizza bekam ich eine Flasche Ketchup. Auch nicht so meins. (Heute hatte ich übrigens wieder Pizza, aber aus einer anderen Pizzeria. Wieder ohne Tomatensoße. Sehr komisch.)

Mein heutiger Tag begann ein wenig nervig. Moment, ich muss ausholen. Ich habe euch noch gar nicht gesagt, warum ich in Tupiza bin. 

Eines der großen Highlights von Bolivien ist die große Salzwüste. Die besuchen die meisten im Rahmen einer Mehrtagestour. Sie starten von Uyuni, Sucre, La Paz, sogar von San Pedro de Atacama in Chile. Aber ich habe von zwei Menschen den Tipp bekommen, dass es am besten ist, die Tour ab Tupiza zu machen. Weil man bei dieser Tour mehr sieht und sie zudem billiger ist.

Diesen Ratschlag habe ich mir zu Herzen genommen, zumal ich im Internet einen vertrauenswürdigen Anbieter in Tupiza gefunden habe. Dass mit den Anbietern ist nämlich auch so eine Sache. Es gibt sie wie Sand am Meer und viele sind eher fragwürdig.

Heute wollte ich bei meinem Anbieter vorbeigehen und die Tour bezahlen. Weil ich nicht genug Bargeld hatte, hielt ich auf dem Weg an einem Bankautomaten, um Geld abzuheben. Pustekuchen. Also ging ich zu einem weiteren Bankautomaten, um Geld abzuheben. Pustekuchen. Und dann ging ich zu keinem weiteren Bankautomaten mehr, weil es in Tupiza nur zwei Bankautomaten gibt.

Ich tauchte also ohne Bargeld beim Anbieter auf, um die Tour dort mit Karte zu bezahlen. Der Mann, der das Kartenlesegerät bedienen könne, komme aber erst in einer Stunde, so die Auskunft. 

Also zurück ins Hotel. Die Stunde nutzte ich, um etwas Geld auf meine Visakarte zu laden. Vielleicht mögen die Automaten in Tupiza nur meine Mastercard nicht, dachte ich. 

Wie sich bei einem Feldversuch herausstellte, lag ich mit meiner Vermutung richtig. Mit der Visacard bekam ich ohne Mucken mein Geld am Automaten. 

Leute, ich kann es nur immer wieder betonen: Wenn ihr eine größere Reise ins nicht-europäische Ausland macht, nehmt zwei verschiedene Kreditkarten mit. Sonst steht ihr womöglich schnell vor Problemen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich zum Beispiel in Korea und Indonesien auch große Probleme mit Mastercard hatte.

Gut, mit meinem Geldpacken ging ich zurück zu meinem Anbieter, bezahlte und bekam noch ein paar letzte Infos zur Tour. Mit dem einsetzenden Regen und Gewitter war ich zurück im Hotel. Jetzt werde ich noch duschen und packen und dann hoffe ich, dass ich euch im nächsten Bericht wieder Action und tolle Bilder liefern kann.

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