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Die große Salzwüstensause

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  • Beitrags-Kategorie:Südamerika

Spektakulär werden die Bilder im heutigen Beitrag. Das kann ich euch versprechen. Ok, einige könnten behaupten, dass ich es mit den Flamingofotos übertrieben habe. Was für Spaßbremsen.

Und jetzt wünsche ich euch erst einmal einen schönen 1. Advent und dann legen wir los.

Vergangenen Montag musste ich mich schon früh morgens von meinem wunderbaren Einzelhotelzimmer in Tupiza verabschieden. Ich schob mir noch schnell ein wenig Hotelfrühstück rein und stand dann um 7:30 Uhr vor der Agentur, bei der ich die Tour durch die Salzwüste gebucht hatte.

Dort war ziemlich viel Trubel. Gleich mehrere Jeeps standen bereit. Die Fahrer waren eifrig dabei, Schlafsäcke, Benzin, Wasser und Rucksäcke auf den Dächern zu verstauen.

Unser Guide Roberto macht das Gepäck auf dem Dach wetterfest

Vor dem Jeep lernte ich mein Team für die nächsten Tage kennen. Da waren zum einen unser Guide und Fahrer Roberto und unser Koch Marco. Und als Teilnehmer waren Aurelia aus Spanien, sowie Solène und Boris aus Frankreich mit dabei. Die konnten zum Glück alle etwas Englisch, im Gegensatz zu unseren beiden Bolivianern.

In einer Kolonne rollten wir schließlich los und waren erstaunlich schnell raus aus Tupiza und im Hinterland.

Ich wollte noch ein bisschen was zu der Tour erklären, weil ich hier immer nur von Salzwüste schreibe. In Bolivien befindet sich mit der Salar de Uyuni die größte Salzwüste der Welt und seit den 90er Jahren ist diese auch ein Touristenhighlight.

Inzwischen gibt es so viele Anbieter, die alle mehr oder minder die gleiche Route abfahren. Und wenn man nicht gerade die Eintagestour macht, sieht man noch ganz viele andere tolle Landschaften in Boliviens Südwesten, nicht nur die Salzwüste. 

Fährt man ab Tupiza, so wie ich, besucht man die Salzwüste am letzten Tag. Wir müssen uns also noch ein wenig gedulden. Zuerst einmal können wir uns über diese schöne, erste Aussicht der Tour freuen.

Während der nächsten vier Tage sahen wir auch unzählige Lamas, unzähligere Vicuñas und ein paar wenige Alpacas. Fototechnisch habe ich das kaum festgehalten, bis auf diese paar Lamas hier am Anfang und später kommen noch ein paar Alpacas. Aber ich habe ja in Chile sehr viel Lamacontent geliefert.

Gegen kurz nach 11 Uhr rollten wir in dem winzigen Dorf San Vicente vor: Pipipause und Mittagessen. Dörfer waren während unserer Tour ein seltener Anblick. Da fuhren wir ewig durchs Nirgendwo und ab und zu tauchte mal eine kleine Siedlung auf, völlig abgeschieden und meist ziemlich ausgestorben. So wie San Vicente.

Dort wird es wahrscheinlich nur einmal am Tag laut, wenn die Tourgruppen zum Essen kommen. Für uns gab es Hühnchenschnitzel, Kartoffeln und Zucchinibouletten. Ich kann nicht klagen. Und dann ließen wir San Vicente wieder zur Ruhe kommen und dampften ab.

Unsere Jeepkolonne auf dem Marktplatz von San Vicente

Die Landschaft wurde schnell wieder menschenleer. Kein Anzeichen von Zivilisation so weit das Auge sah. Was unter anderem auch dazu führt, dass alle Jeeps ihr Benzin in Kanistern mitbringen müssen. Und wenn ein Teilnehmer irgendwo sein Handy liegen lässt, kann nicht umgedreht werden, weil dann das Benzin nicht reichen würde.

Schnappschuss von unterwegs

Was wir tatsächlich sahen, waren ein paar Strauße. Da hatte ich mir vorher auch keine Gedanken drüber gemacht, dass ich denen in Südamerika begegnen könnte.

Den nächsten längeren Halt machten wir im Pueblo Fantasma, einer ehemaligen Bergbausiedlung, von der nur noch Ruinen übrig sind. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, was es mit dem Verfall des Dorfes auf sich hatte, weil der Junge, der uns die Geschichte erklärte, sehr schwer verständliches Spanisch sprach, sodass auch unsere Spanierin ihn kaum verstand (seine Muttersprache war Quechua). 

Auf jeden Fall hatte wohl der Teufel seine Finger mit im Spiel und die Leute dachten, dass in der Siedlung Geister umherziehen und dann wurde die Siedlung aufgegeben. 

Tupiza liegt übrigens auf rund 2.900 Metern. Inzwischen hatten wir uns auf fast 5.000 Meter hochgearbeitet. Hier ein Beweisfoto mit der Gelben Lagune im Hintergrund, die unser letztes Fotoziel des Tages war.

Von unserer Unterkunft im Dorf Quetena Chico waren wir positiv überrascht. In Reiseberichten über die Salzwüstentouren wird immer davor gewarnt, dass die Unterkünfte niedrigsten Standard haben. 

Aber unsere Unterkunft war sauber, wir hatten sogar Zweierzimmer statt Schlafsaal, dicke Bettdecken und ein paar Stunden Strom. Marco servierte uns auch mit Sicherheit ein leckeres Essen, ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern, was es war.

Unsere Nacht begann früh – gegen 20:30 Uhr lagen alle in den Betten – und endete morgens auch früh gegen 5:30 Uhr. 

Straße vor unserer Unterkunft in Quetena Chico im Morgengrauen

Der erste Stopp des Tages war wieder eine Lagune. Wir besichtigten viele, viele Lagunen auf unserer Tour. Eigentlich handelt es sich um Seen, aber in Südamerika werden flache Seen im Hinterland als „Lagunas“ bezeichnet und deshalb übernehme ich das hier. 

Wir standen jedenfalls am frühen Dienstagmorgen vor der Laguna Hedionda. Roberto ließ uns auf der einen Seite raus, wir konnten um die Lagune herumspazieren und dann sammelte er uns auf der anderen Seite wieder ein. 

Wie ihr seht, konnten wir bei unserem Spaziergang ganz viele Flamingos gucken. Das hat uns sehr erfreut. 

Nach der Lagune fuhren wir durch eine Minisalzwüste, die Salar de Chalviri. Ein Vorgeschmack aber absolut kein Vergleich zur Salar de Uyuni.

Salar de Chalviri

Dann kamen wir in die Desierto de Dali – die Wüste des Dali. Ihren Namen hat sie dem Umstand zu verdanken, dass Salvador Dalis Landschaftsmalereien teilweise an die Wüste erinnern. Diese Information musste ich aber ergooglen, weil ich aus den spanischen Erklärungen unseres Guides mal wieder nicht schlau wurde.

An der Grünen und der Weißen Lagune (die beiden Seen liegen direkt nebeneinander) sah ich einen alten Bekannten wieder – den Licancabur. Den 6.000 Meter hohen Vulkan hatte ich schon von der anderen Seite aus bewundert, nämlich als ich in San Pedro de Atacama in Chile war. Wir waren jetzt ganz nah an der chilenischen Grenze. 

Leider war die Grüne Lagune, die aufgrund irgendwelcher Mineralien oder Substanzen hochgiftig ist, an diesem Tag nicht gut drauf und erstrahlte nicht leuchtend grün, wie sie das manchmal tut.

Bei den Aguas Termales – einem Thermalschwimmbad – gab es im Anschluss Mittagessen. Nudeln, Kartoffeln, Fleisch mit Soße und Salat. Die sehr warmen Schwimmbecken mit Blick auf eine weitere Lagune probierten wir natürlich auch aus.

Ein Naturschauspiel jagte das nächste – es dauerte nicht lange, da hielten wir an ein paar schön dampfenden Geysiren. Ich fühlte mich sehr an Neuseeland erinnert, weil es dort genauso roch wie in Rotorua, wo es auch überall dampfte.

Absolutes Highlight des Tages war aber unser letzter Stopp – die Laguna Colorada, die eigentlich Rote Lagune heißen sollte. Denn genau das ist sie. Hier könnt ihr sie schon ganz im Hintergrund erahnen.

Auf dem Weg zur Laguna Colorada

Windig war es, als wir ankamen, das kann ich euch sagen. Wir mussten uns richtig vorankämpfen, um die Laguna in all ihrer Pracht bestaunen zu können. Aber es lohnte sich. Guckt mal, was für Farben.

Am Ufer der Lagune grasten ein paar Alpakas. Ich glaube, die waren fest angestellte Fotomotive. Sie waren nämlich kein bisschen scheu und fraßen in Seelenruhe weiter, obwohl sie von allen Seiten geknipst wurden.

Zu unserer Unterkunft für die Nacht hatten wir es dann nicht mehr weit. Vom Parkplatz vor dem Haus konnte man in der Ferne sogar noch die Lagune sehen. 

Diesmal mussten Aurelia, Solène, Boris und ich uns ein Zimmer teilen. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, ich bin Schlafsäle ja gewöhnt. Nur dummerweise kämpfte Boris mit irgendeiner fiebrigen Krankheit und ich hatte überhaupt keine Lust, mich anzustecken. Am nächsten Morgen hustete auch Aurelia. Na super. 

Wir mussten wieder früh raus und nach einem Pfannkuchenfrühstück legten wir los.

Abfahrt am nächsten Morgen. Im Vordergrund seht ihr hier Boris und Solène

Unseren ersten Halt machten wir am Arbol de Piedra – Baum aus Stein. Es handelt sich dabei um Lavagestein, das der Wind im Laufe der Zeit so geformt hat, dass es jetzt an einen Baum erinnert. 

Neben dem Arbol de Piedra sind auch noch ganz viele andere Lavasteine zu finden.

Zu der Desierto de Siloli fällt mir gar nichts weiter ein, außer dass es nach der Dali-Wüste die zweite Sandwüste war, durch die wir fuhren.

Und dann begann wieder ein Lagunenmarathon. Vier Stück sahen wir an diesem Tag. Eine schöner als die andere und natürlich ganz viele Flamingos. An manchen konnten wir auch ein wenig langspazieren. 

An der dritten Lagune – Laguna Hedionda II. – waren die Flamingos meiner Meinung nach besonders zutraulich und flatterten nicht gleich weg, wenn man zu nah ans Wasser ging. Vielleicht, weil an der Lagune ein kleines Hotel steht.

An der letzten Lagune begegneten wir einem Kuriosum. Also eigentlich einem Franzosen. Der war mit 40-Kilo-Rucksack, Zelt und Wanderstock tatsächlich zu Fuß unterwegs auf dem Salzwüstentrack. Unser Guide Roberto meinte, so etwas hätte er noch nie gesehen. 

Seit zwei Wochen war der Franzose in der Wildnis und weil nun sein letzter Wandertag war und er etwas Verzug hatte, nahmen wir ihn ein Stück per Anhalter mit. Aber hier noch ein paar Fotos von der tollen Laguna Cañapa, wo wir den Abenteurer einsammelten.

Nachdem wir den Franzosen an der Haupstraße abgesetzt hatten, wo er sich einen Lkw zum Mitfahren suchen wollte, stoppten wir als nächstes an einem kleinen Aussichtspunkt, von dem man einen guten Blick auf den Vulkan Ollague hatte, der nur ein paar Meter kleiner ist als der Licancabur.

In einem Café an diesem Aussichtspunkt kochte Marco uns auch Mittagessen. Er hatte beschlossen, dass Veggie-Tag war. Also gab es Mais, Tomaten, Gurken und Kartoffeln. Und noch irgendwas.

Nach dem Essen kamen wir unter anderem an ein paar Bahnschienen vorbei. Auf dieser Strecke kommen Güterzüge aus Calama in Chile nach Bolivien. Wir haben aber keinen gesehen. So oft kommen die bestimmt nicht.

Roberto hat uns übrigens erklärt, dass es ein Land gebe, auf dass die Bolivianer nicht gut zu sprechen seien. Und das sei Chile. 

Chile hatte Bolivien ja damals im Krieg einiges an Land weggenommen. Unter anderem auch den Meerzugang. In all den Jahren sei auch noch kein Chilene auf seiner Tour gewesen, meinte unser Guide.

Nun würde ich euch gerne zwei Phänomene vorstellen, denen wir begegneten. Als erstes sahen wir sehr oft kleine Tornados. Aber gefährlich wären die uns nicht geworden. 

Und dann gab es da noch diesen Abschnitt nach den Bahnschienen, wo es erst lange so aussah, als würde die Welt vor uns einfach abbrechen. Und später schien es so, als läge ein großer See vor uns, es war aber alles trocken. Ich bin mir nicht sicher, ob das als Fata Morgana durchgeht, oder ob das was anderes ist.

Nach Ewigkeiten kamen wir mal wieder an einem richtigen Dorf vorbei. Mit Handyempfang und einem Laden, wo sich verschiedene Jeepmanschaften einfanden. Die anderen aus meiner Gruppe kauften sich Wein und Bier und ich mir Schokolade.

Wir checkten an diesem Nachmittag in ein ganz besonderes Hotel ein. Es ist nämlich aus Salz erbaut. Auch Tische und Stühle sind aus Salz. Wir waren am Rande der Salar de Uyuni angekommen. Rund um die Salzwüste gibt es mehrere dieser Hotels.

Und es gab in unserem Hotel sogar eine warme Dusche und Aurelia und ich hatten wieder ein Zweierzimmer. Nachdem wir uns frischgemacht hatten, setzten wir uns noch einmal ins Auto.

Roberto wollte mit uns zum Sonnenuntergang in die Salzwüste fahren. Immer dieser Sonnenuntergänge. Meine Meinung ist ja, dass zu viel Aufregung um die gemacht wird. 

Aber die Salzwüste war schon beeindruckend. Ich kam mir vor, als stünde ich auf einem riesigen, verschneiten Feld. Und mit riesig meine ich, dass man in manche Himmelsrichtungen das Ende des Felds nicht ausmachen konnte.

Während wir auf den Sonnenuntergang warteten, verköstigten wir uns mit Nüssen, Schinken und Wein.

Zurück im Hostel servierte Marco uns vegetarische Lasagne und dann gingen wir wieder rasch ins Bett. Am nächsten Morgen sollten wir schon um 4:40 Uhr vom Hof rollen. Diesmal, um den blöden SonnenAUFgang in der Salzwüste anzuschauen. Könnt ihr euch das vorstellen?

Dazu fuhren wir zu der Kaktusinsel Isla Incahuasi („Haus der Inkas“), die mitten in der Salzwüste liegt. Was ich nicht wusste, war, dass wir nun auch noch auf einen Berg auf der Insel klettern sollten, um die Sonne zu betrachten. 

Das war definitiv viel zu viel Sport viel zu früh am Morgen für mich. Ich sah die Sonne aufgehen, als ich noch irgendwo im Berg hing.

Nach der Kletteraktion gab es endlich Frühstück. Marco hatte einen Kuchen gebacken. Wir aßen ihn auf den Salzbänken vor der Kaktusinsel.

Und dann ging es noch tiefer rein in die Salzwüste. Nach wie vor fühlten wir uns eher wie in einer Winterlandschaft. Einer ziemlich warmen.

Irgendwo hielten wir an und konnten etwas herumspazieren und Fotos machen. Immer mal wieder gab es in der Salzdecke kleine Löcher – die sogenannten Augen der Salzwüste. Da konnte man mal sehen, dass die Salzdecke gar nicht so dick ist. Darunter ist Wasser und darunter wieder Salz und Erde und so. 

Marco brach ein paar Salzklumpen aus den Löchern, die ganz viereckige Formen hatten. Jeder von uns bekam ein kleines Andenken. Ich hoffe, man darf Uyunisalz aus Bolivien ausführen. 

Mitten in der Salzwüste gibt es nur ein einziges Salzhotel. Ich weiß gar nicht, ob da überhaupt noch Übernachtungsbetrieb ist. Es ist auf jeden Fall ein Tagesordnungspunkt der Uyunitouren.

Danach machten wir nur noch eine kurze Pause an ein paar Souvenirständen, bevor wir auch schon in die Stadt Uyuni einfuhren. Die sah zunächst ganz furchtbar aus und ich war sehr froh über meine Entscheidung, dort keine Nacht zu verbringen.

In Uyuni gibt es einen alten Zugfriedhof, das war das letzte Ziel unser Tour.

Im Anschluss servierte uns Marco nur noch einmal Essen in einem Restaurant in der Stadt – Hühnchenschenkel mit Kartoffeln. Dann fuhr Roberto uns zum Busbahnhof, wo die Gruppe auseinanderging.

Solène und Boris fuhren mit den Guides zurück nach Tupiza, Aurelia nahm einen Minibus nach Potosí und ich wollte nach Cochabamba. 

Ich muss sagen, dass mir der Abschied sehr leicht fiel. Neben Boris hatte inzwischen auch Solène Fieber und alle husteten lustig vor sich hin. Nett waren sie zwar gewesen, aber so richtig gepasst hatte es doch nicht und Roberto meinte die ganze Zeit, irgendwas würde mit mir nicht stimmen, weil ich nicht wie ein Wasserfall redete. Ich versuchte ihm mehrmals zu erklären, dass ich einfach nicht gut Spanisch spreche.

Ja, das war das einzig Negative, aber die Landschaften der vergangenen Tage waren fantastisch gewesen.

Wieder auf mich alleine gestellt, lief ich mit meinem Gepäck zur Busbahnhofshalle, besorgte mir zuerst mein Ticket nach Cochabamba und setzte mich dann auf eine Bank im Wartebereich. Kurz darauf lief ein bekanntes Gesicht an mir vorbei, ich konnte es nur nicht zuordnen. Dem Gesichtsbesitzer ging es ähnlich.

Wir kamen schließlich darauf, dass wir zusammen die Walking Tour in Sucre gemacht hatten. Hannes ist aus Deutschland und er fragte mich, ob wir zusammen Mittagessen gehen wollten. Wir sammelten noch Maxime aus Frankreich ein, den Hannes im Bus nach Uyuni kennengelernt hatte.

Ich war positiv überrascht, dass Uyuni doch ein nettes kleines Zentrum hat. Alles drum herum hatte ja eher schaurig ausgesehen.

Wir irrten erst eine Weile herum, weil Hannes‘ Kreditkarte an keinem der Automaten funktionierte. Im Endeffekt lösten wir das Problem, indem ich ihm Geld abhob und er es mir zurücküberwies.

In Sachen Mittagessen wurden wir in einem netten Café fündig. Ich bestellte mir nur Quesadillas, aber Maxime war abenteuerlustiger und ließ sich Lama servieren. Es roch ziemlich gut.

Maximes Lamalunch

Ich muss sagen, das war eine sehr schöne Nachmittagsbekanntschaft mit den beiden. Zurück am Busbahnhof trennten sich aber schon wieder unsere Wege. Die anderen wollten weiter nach La Paz.

Ich bestieg gegen 20:30 Uhr meinen Bus nach Cochabamba. Diesmal funktionierte mein Sitz einwandfrei und ich bekam ein paar Stunden Schlaf, war aber trotzdem etwas gerädert, als wir gegen 5:15 Uhr in Cochabamba eintrafen.

Diesmal war weniger Chaos am Busbahnhof als bei meiner ersten Ankunft. Ich fand sogar direkt ein Taxi, dass mich zur Haltestelle der Sammeltaxis nach Toro Toro brachte. 

Toro Toro war eine spontane Entscheidung gewesen. Ich hatte noch drei unverplante Tage für Bolivien übrig und wollte noch einmal Natur sehen, statt eine weitere Stadt zu besichtigen. Toro Toro liegt im gleichnamigen Nationalpark und ist lediglich mit dem Sammeltaxi ab Cochabamba zu erreichen.

Ich musste vor Ort noch ungefähr eine Stunde warten, bis sich genug Leute für die Fahrt gefunden hatten. Wir waren drei Stunden unterwegs. Vor ein paar Jahren dauerte die Fahrt noch sechs Stunden, aber inzwischen gibt es eine neue Straße. 

Toro Toro ist ein kleines, kopfsteinbepflastertes Dorf, das dort völlig isoliert im Nationalpark liegt. Der Sammeltaxifahrer ließ uns am Marktplatz des Ortes aussteigen.

Ankunft in Toro Toro

Zu meinem Hostel waren es nur fünf Minuten zu Fuß. Die Wege hier sind nie lang. Und Glück hatte ich, weil ich trotz früher Stunde schon mein Zimmer beziehen durfte. 

Mein Hostel am sehr ruhigen Plaza Central

Ich zog nach dem Auspacken zu einer ersten kleinen Runde los und war gleich verzückt von Toro Toro. In Sucre hatte es ja einiges an Dinosauriern gegeben, aber in Toro Toro fühlt man sich wie in Jurassic Park. Überall Saurierdeko. (Im Toro Toro Nationalpark wurden auch Dinosaurierfußabdrücke gefunden.)

Es gibt hier auch Dinosaurierhotels und Dinosaurierrestaurants und heute hat der Hostelbesitzer auf seinem neuen Fernseher für die Gäste Jurassic Park angemacht (leider auf Französisch). 

Mal von den Dinos abgesehen, fand ich Toro Toro bei meinem ersten Rundgang sehr idyllisch.

Am Abend lernte ich dann eine einige Franzosen kennen, die mich in ihrer Mitte aufnahmen. Wir machten am nächsten Tag einen wundervollen Ausflug zusammen. Von diesen Abenteuern erzähle ich euch aber beim nächsten Mal.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Rebekka

    Anne, das sind einfach so geniale Eindrücke. Das Ziel – die Salzseen und -lagunen stehen sowas von auf meiner Bucketlist… Da werde ich wegen diverser Ratschläge nochmal auf dich zukommen! Sooo schön!

    1. Anne

      Jederzeit gerne 🙂 Es lohnt sich echt.

  2. Opa Hans

    Ja Deine Aufnahmen und die Beschreibung Deiner Exkursion durch die Salzwüste sind schon etwas besonderes. Man könnte meinen, Du bist schon auf einem anderen Planeten. Zumindest
    warst Du bei fast 5000 m schon ein gutes Stück auf dem Weg dahin. Auf alle Fälle erlernt man dabei Bescheidenheit.

    1. Anne

      Ja, es gibt schon fantastische und seltsame Orte auf der Welt. Ich freue mich aber auch schon darauf, wenn ich irgendwann mal wieder Orte besuchen kann, die weniger als 2.000 Meter hoch sind 😀

  3. Julia

    Superschöne Bilder!!
    Lg aus dem gerade richtig verschneiten Rheinhessen

    1. Anne

      Viele winterliche Grüße zurück 🙂 Ich bin etwas neidisch auf Schnee und Plätzchen.

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