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Die karge Schönheit des Valle del Elqui

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Die Hunde hier in Chile machen mir zu schaffen. Ich hatte in den vergangenen Tagen ein paar unschöne Begegnungen. Sonst aber alles weiterhin prima hier.

Na gut, mein zweiter Tag in La Serena war eher durchwachsen. Ich hatte noch mit meiner Erkältung zu kämpfen und blieb deshalb im Hostel und auch hauptsächlich im Bett.

Das war aber auch bequem. Es wurde in La Serena ja nachts noch sehr kalt und deshalb gab es nicht nur eine schnöde Bettdecke, sondern ein Arrangement: Zuerst kam ein Laken, dann eine Wolldecke, dann ein Federbett und oben drauf nochmal eine Wolldecke. Und das alles irgendwie so kompakt, dass die einzelnen Decken nie auseinanderfledderten. Ja, also für mich ein Highlight in La Serena.

Ansonsten gab es davon in der Stadt nicht allzu viele. Deswegen reichte mein letzter übriggebliebener Tag, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Hatte ich beim letzten Mal schon was Geografisches zu La Serena gesagt? Also die Stadt liegt ungefähr 450 Kilometer nördlich von Santiago am Pazifik und hat 200.000 Einwohner. Mehr muss man eigentlich nicht wissen.

An meinem Sightseeing-Tag trat ich zuerst einmal eine Reise in meine jüngste Vergangenheit an. Neben meinem Hostel liegt nämlich ein Japanischer Garten. Und der, muss ich sagen, war echt schick und hat mich tatsächlich an den Shukkei-en erinnert. Das war der Garten, den ich mir in Hiroshima angeschaut hatte.

Im historischen Zentrum war ich noch. Die Stadt gilt nach Santiago als zweitälteste Stadt Chiles. Es gibt wohl 27 Kirchen in La Serena. Davon habe ich aber nicht alle gesehen. Das wäre ja etwas übertrieben.

Einen kleinen Abstecher zum Busbahnhof machte ich, weil ich mir dort eigentlich schon meine Fahrkarte für den nächsten Tag besorgen wollte. Die Mitarbeiterin schickte mich aber weg, weil man die Fahrkarten für diesen Bus nur am Abfahrtag erwerben könne.

Danach verlief ich mich ordentlich und merkte das anfangs nicht mal. Irgendwann fand ich dann doch zur Avenida Francisco de Aguirre zurück, die mich zum Meer führen sollte.

Auf der Avenida gibt es einen Grünstreifen für Fußgänger mit ganz vielen Kopien weltbekannter Skulpturen. Das hätte alles sehr schön sein können, wenn nicht ausnahmslos jede Skulptur total verschandelt gewesen wäre.

Nach rund zwei Kilometern kam ich am Pazifik an. La Serena ist stolze Besitzerin mehrerer Strände. Der, an dem ich rauskam, sei aber nicht zum Baden geeignet. Darauf wiesen Schilder hin. Und viel zu kalt ist das Wasser jetzt sowieso noch, obwohl die Sonne sich an diesem Tag alle Mühe gab, mich zum Schwitzen zu bringen.

Einen Leuchtturm sah ich und einen Blick auf Coquimbo konnte ich erhaschen. Markenzeichen der Nachbarstadt ist das riesige Kreuz in den Hügeln, das die Adleraugen unter euch auf dem zweiten Foto sehen können.

Tag zu Ende. Und auch mein Besuch in der vierten Großstadt von Chile. Nun stand ein deutlicher Tapetenwechsel bevor: Ich wollte aufs Land.

Ich konnte ganz gemütlich am nächsten Tag um 11 Uhr aus dem Hostel auschecken und mich auf den Weg zum Busbahnhof machen. Mein Bus nach Vicuña sollte erst um 12 Uhr mittags fahren. 

Als ich gegen 11:20 Uhr am Bahnhof ankam, stand dort aber schon ein Bus bereit und ich konnte gleich einsteigen und schon brausten wir ab.

Der Bus brachte mich nach Osten, ins Hinterland von Chile, genauer gesagt ins Valle del Elqui. Das ist vor allem für seine Pisco-Distillerien und seinen klaren Sternenhimmel bekannt. Dort gibt es nicht nur wenige künstliche Lichtquellen, sondern auch an mehr als 300 Tagen im Jahr Sonnenschein und klaren Himmel.

Vicuña ist die größte Stadt im Valle del Elqui (ca. 25.000 Einwohner) und dort stieg ich nach etwa 90 Minuten Fahrt aus dem Bus aus.

Ankunft am Busbahnhof in Vicuña vor vielversprechender Kulisse

Die Wege in Vicuña sind kurz, dementsprechend erreichte ich mein Hostel nach ein paar Minuten Fußmarsch. Zum ersten Mal sah ich mich hier mit Mitarbeitern konfrontiert, die kein Englisch konnten. Das stellte mich in den folgenden Tagen das ein oder andere Mal vor Herausforderungen.

Die Anlage war sehr weitläufig und ganz liebevoll und bunt hergerichtet. Ich habe leider nur zwei Fotos gemacht.

In meinem Schlafsaal wartete eine kleine Überraschung auf mich. Dort traf ich nämlich Olga wieder. Das war die Französin, die mich vor dem Tor des Hostels in La Serena davor bewahrt hatte, die Nacht auf der Straße verbringen zu müssen.

Und Margot aus Berlin lernte ich kennen. Sie ist 73 und tourt für 2,5 Monate durch Chile. Sie war auch sehr nett und hilfsbereit, auch wenn sie für meinen Geschmack gerne ein My weniger hätte reden können…

Den Rest des Tages verbrachte ich mit dem üblichen Backpacker-Alltagskram – Lebensmittelvorräte aufstocken und Recherchen tätigen.

Am nächsten Morgen stand der Plan. Ich lief zuerst zur Touristinfo, um eine Sternenbetrachtung in einem der vielen Observatorien zu buchen.

Die Touristinfo ist am zentralen Plaza de Vicuña untergebracht. Dort ist auch eine Kirche zu finden und der Torre Bauer, dessen Name auf Deutsche Immigranten zurückgeht.

Der zentrale Plaza de Vicuña

Das Ticket für die Sterne musste ich mir wieder auf Spanisch besorgen, was echt immer ein Krampf ist. Aber danach wurde es besser. Da schaute ich nämlich im Büro eines Touranbieters vorbei, der Fahrradtouren organisiert.

Ich klingelte und Adeline machte mir auf, die super nett war und fließend Englisch sprach. So eine willkommene Abwechslung. Adeline und ihr Mann Lincoln führen zusammen das kleine Tourunternehmen. Adeline kommt eigentlich aus Frankreich und hat beim Backpacken in Chile ihren jetzigen Mann kennengelernt. Wir haben uns super verstanden.

Jedenfalls buchte ich bei ihr nicht nur die Fahrradtour für den übernächsten Tag, Adeline gab mir auch einen Tipp, wo ich am nächsten Tag wandern gehen könnte. Trotz der tollen Berge überall waren meine Recherchen über mögliche Wanderwege bis zu diesem Zeitpunkt nämlich erfolglos geblieben.

Ich war im Nachhinein sehr traurig, dass ich nicht auch noch die Sternetour bei Adeline gebucht hatte. Denn meine Tour, die ich am Abend antrat, war zwar nett, aber es hätte noch Luft nach oben gegeben.

Ich hatte mich vorher nämlich nicht ordentlich informiert und einfach die Tour zum Observatorio Mamalluca gebucht, das der Stadt gehört und deshalb ordentlich beworben wird. Dementsprechend viel los ist bei diesen Touren auch. Obendrauf kommt, dass es viele andere Observatorien mit deutlich größeren Teleskopen in der Umgebung gibt.

Aber gut, also um 20 Uhr stand ich wieder an der Touristinfo, holte mein reserviertes Ticket ab und drehte dann noch 40 Minuten Däumchen, bis das Shuttle zum Observatorium abfuhr.

Nach und nach wurden dort insgesamt mehr als 100 Besucher angekarrt. wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und wie sich schnell rausstellte, war die Tour auf Spanisch. Wie sich zum Glück aber auch herausstellte, sprach unser Guide Ruben Englisch und erklärte dem halben Dutzend verlorenen Belgiern und mir dann unter der Hand das Wichtigste auch noch auf Englisch.

Wir sahen ganz viele Sternenbilder, Alpha Centauri, natürlich die Milchstraße und bunte Sterne und – mein Highlight – den Saturn mit seinen Ringen. Hier auf diesem Foto ist der Saturn auch irgendwo zu sehen. Fragt mich aber nicht wo.

Der Sternhimmel war übrigens wirklich sehr klar und funkelnd. In etwa so wie in der Sahara, der Wüste Gobi oder am Hot Water Beach in Neuseeland. 

Am nächsten Tag wollte ich die Wanderung angehen, die mir Adeline empfohlen hatte. Ich trödelte etwas mit dem Frühstück und musste mich auch noch um meine Wäsche kümmern, sodass ich erst loskam, als die Sonne schon ziemlich knallte. Aber das war mir recht, danach hatte ich mich ja gesehnt. In Vicuña war es deutlich wärmer als in La Serena.

Über kleine, ruhige Straßen verließ ich zunächst das Stadtzentrum.

Irgendwann musste ich in einen Feldweg abbiegen, von da führten Treppenstufen nach oben und dann konnte ich schon das erste Ziel meiner Wanderung sehen: den Hügel Cerro de la Virgen.

Vom Hügel gingen ein paar Trampelpfade weiter in die Berge hinein. Adeline hatte mir den Tipp gegeben, mich zuerst an einer weißen Fahne auf einem Nachbarhügel zu orientieren und dann könnte ich irgendwann die Antenne sehen, die mein finales Ziel sein sollte.

Ich kam mit diesen Anweisungen und meiner Karte recht gut voran. Der Mittelteil war auch gar nicht so anstrengend, auch wenn der Weg manchmal recht schmal wurde. Hier ein paar Impressionen.

Der letzte Anstieg hatte es aber noch einmal in sich und ich musste ganz schön schnaufen, als ich endlich oben war. Ich erwähne hier lieber nicht genauer, wie ich im Anschluss diese Steilwand wieder runterkam. Die Aussicht aufs Tal war von dort oben aber fantastisch.

Auf dem Rückweg hatte ich leider die erste der herzinfarktfördernden Hundebegegnungen. Ich war schon wieder auf dem Feldweg angekommen und die ersten Hütten tauchten auf. 

Vor einer dieser Hütten hatte schon auf meinem Hinweg eine fette Bulldogge gelegen. Die hatte mich da aber nur müde angeschaut. Nun hatte der Hund Gesellschaft von einem großen, schwarzen Hund bekommen und der war nicht gut drauf und bellte mich schon von weitem an.

Wenn ich den beiden hätte ausweichen wollen, hätte ich zurück in die Berge und dann runter über den Friedhof gemusst, was mich bestimmt eine Stunde gekostet hätte. Also kniff ich die Pobacken zusammen. Und dann begann der schwarze Hund, mich ganz böse anzuknurren und kam auf mich zu. Zum Glück gab er nach ein paar Metern die Verfolgung auf. Leute, bei Hunden bin ich eine große Schisserin.

Am nächsten Tag stand meine Fahrradtour an. Um 9 Uhr war ich bei Adeline im Büro, die mir anhand einer Karte erst einmal ganz genau erklärte, wo ich langfahren sollte und was ich auf dem Weg sehen und machen könne. 

Im Prinzip kann man aus dieser Fahrt eine Sauftour machen, weil man an etlichen Pisco-Distillerien, einer Bierbrauerei und einem Weingut vorbeikommt. Aber mir persönlich sagt die Kombination aus sportlicher Betätigung und Alkohol nicht so zu. 

Als die Route geklärt war, packte Adelines Mann Lincoln neben mir und meinem Fahrrad noch zwei Franzosen ins Auto und dann fuhren wir zum Startpunkt meiner Tour. Unterwegs machten wir einen Stopp an einem Aussichtspunkt über das Elqui-Tal.

Im winzigen Alcoguaz, dem letzten Dorf im Elqui-Tal, setzte Lincoln mich mitsamt Fahrrad schließlich ab. Die beiden Franzosen blieben sitzen, sie hatten eine Rundfahrt mit dem Auto gebucht.

Vor mir lagen hingegen nun 54 Kilometer auf dem Fahrrad zurück nach Vicuña. Den Großteil der Strecke ging es rasant bergab. Alcoguaz liegt nämlich auf rund 1.700 Metern Höhe und Vicuña auf 700 Metern Höhe.

Gleich der Beginn der Strecke war so steil, dass ich erstmal verschämt absteigen und schieben musste, weil mir das Ganze nicht geheuer war. Ansonsten bin ich zwischen den Dörfern gar nicht so oft abgestiegen, um Fotos zu machen. Eine kleine Sammlung habe ich aber zusammenbekommen.

Relativ zu Beginn der Fahrt hatte ich auch meine zweite blöde Hundebegnung. Ich kam an einer ganz kleinen Siedlung vorbei, wo ein Hund am Straßenrand saß. Und gerade als ich auf gleicher Höhe war, springt er auf und rennt bellend auf mich und mein Fahrrad zu und dann schön kläffend neben mir her. Das war zu allem Übel auch noch ein Windhund! Wisst ihr, wie schnell die werden können? Also ich nicht, aber bestimmt schneller als ich auf meinem Fahrrad.

Auch dieser Genosse ließ zum Glück nach kurzer Zeit von mir ab, aber ich hatte ab diesem Moment bei jeder Hundebegegnung Schiss, dass es wieder so einen Terz gibt (die meisten waren aber freundlich). 

Ok, zurück zur Tour. Ich kam an mehreren kleinen Dörfern vorbei und machte auch immer wieder mal kurz Rast. Vorzugsweise auf den zentralen Kirchplätzen, die es in jedem Dorf gab.

Das heutige Titelbild ist im wahrscheinlich bekanntesten Ort – Pisco Elqui – entstanden. Hier aber noch ein paar Fotos aus anderen Orten.

Der Kaktusfruchtsaftstand entlang des Weges, den Adeline mir empfohlen hatte, war leider geschlossen. In Paihuano kaufte ich mir aber eine Hühnchen-Chocho-Empanada. Ich hatte keine Ahnung, was Chocho ist, es stellte sich nach dem Reinbeißen aber glücklicherweise als Mais heraus.

Hinter Paihuano verließ ich die Hauptstraße für eine Weile und fuhr an einem kleinen Weg am Fluss Elqui entlang. Weil mir das dort wieder ziemlich hundig aussah, stieg ich aber nirgendwo ab. Im Anschluss ging es eine Weile auf der „Autobahn“ entlang, wo es ziemlich windig war und ich zur Abwechslung ganz schön trampeln musste.

Mein letztes Dorf vor Vicuña war Diaguitas, wo eine Frau auf dem Rad auf mich zukam und neben ihr rannte ihr Hund, natürlich ohne Leine. Und der sprintete urplötzlich auch bellend auf mich zu und tat so, als würde er nach meinem Bein schnappen. Am Ende hatte ich zum Glück nur Hundesabber an der Wade und keine Fleischwunde.

Bevor wir jetzt in Vicuña ankommen, hier noch ein paar Ansichten aus den Straßen diverser Dörfer, durch die ich gefahren war.

Ich muss zugeben, dass ich die Tour ganz am Ende ein wenig abgekürzt habe. Statt noch einmal in einen Seitenweg einzubiegen, blieb ich auf der Hauptstraße, um so schnell wie möglich zurück zum Tourbüro zu kommen. Mir tat ja so der Hintern weh…

Adeline nahm mich wieder in Empfang und wir quatschten noch ein wenig über ihre Erlebnisse als Backpackerin. Sie plante auch halb meine weitere Route für mich. Mit der stehe ich aktuell auf Kriegsfuß, weil ich einfach nicht genau weiß, in welchem Land ich weitermachen soll.

Dann verabschiedeten wir uns herzlich und ich lief zurück zum Hostel, wo ich an diesem Abend nicht mehr alt wurde. Das Zimmer hatte ich wunderbarerweise in dieser Nacht ganz für mich alleine.

Den nächsten Tag ließ ich ganz behäbig anlaufen. Ich musste mich seelisch und moralisch auf den mir bevorstehenden Monstertrip vorbereiten.

Ich blieb nach dem offiziellen Check-out um 11 Uhr noch bis etwa 16 Uhr im Hostel und lungerte im Garten herum. Dann lief ich zur Bushaltestelle, wo auch glücklicherweise gerade ein Bus nach La Serena bereitstand.

Das war der erste Teil meines Trips: Zurück nach La Serena. Dort musste ich mir noch anderthalb Stunden die Zeit vertreiben, bis mein nächster Bus ankam: 15 Stunden Nachtfahrt nach Calama in der Atacama-Wüste.

Die Sitze waren zum Glück wieder sehr komfortabel und ließen sich ganz weit zurückstellen. Davon kann sich Deutschland mal eine Scheibe abschneiden.

Interessanterweise gibt es hier in den Überlandbussen auch immer eine Anzeige, auf der der Name des Busfahrers vermerkt ist, und wie lange er schon am Steuer sitzt.

Die Busfahrer sind hier immer im Zweierteam unterwegs und dazu kommen noch ein oder zwei Busbegleiter. 

Kurz nach unserer Abfahrt hielt der Bus auch schon wieder an, weil sich die Mannschaft in einem Restaurant (?), das in einem sehr alten Bus untergebracht war, mit Kaffee und Schnittchen versorgte.

Für uns Passagiere gab es wieder keine einzige Pause. Da könnte sich Chile mal eine Scheibe von uns abschneiden. Ich bekam in meinem Sessel zum Glück einiges an Schlaf, sodass ich am nächsten Vormittag um kurz vor 11 Uhr recht munter aus dem Bus stieg.

Am Ziel war ich aber noch nicht. Nun musste ich noch 100 Kilometer weiter nach San Pedro de Atacama. Ich war eigentlich der Meinung gewesen, dass ich am Busbahnhof von Calama schon einen Bus dorthin finden würde.

Ein freundlicher Busfahrer, der mich angesprochen hatte, klärte mich aber darüber auf, dass die Busse nach San Pedro in der Stadt abfahren. So ein Scheiß.

Zum Glück war der Busbahnhof recht zentral und ich musste nur einen Kilometer bis zum Anbieter laufen. Dort kaufte ich mir ein Ticket und wartete wieder mal eine Stunde, bis der Bus vorfuhr.

Einen komischen Vorfall gab es da noch. Ich stand – mit beiden Rucksäcken bepackt – an der Straße und wartete auf die Ankunft des Busses, als ein Mann mich ansprach und mir eine mit Senf beschmierte Serviette hinhielt. Er deutete auch auf meinen großen Rucksack und wollte mir wohl begreiflich machen, dass mein Rucksack mit Senf beschmiert sei.

Bei mir schrillten allerdings alle Alarmglocken, weil ich von einer Masche in Santiago gelesen hatte, wo Diebe genau sowas tun. Gepäck beschmieren und dann darauf warten, dass die Betroffenen ihren Wertsachenrucksack absetzen und nachsehen. Ich habe den Mann deshalb nur stoisch angestarrt, bis der abzog.

Ob das jetzt tatsächlich so eine Masche war, werden wir nie herausfinden. An meinem Rucksack war aber tatsächlich Senf, musste ich feststellen.

Auf der Busfahrt war ich sehr fasziniert von der Landschaft, die vor dem Fenster an mir vorbeizog. Alles noch viel karger als in Vicuña. Wüste eben.

San Pedro de Atacama ist ein kleiner Ort inmitten dieser Wüste, in dem es wahrscheinlich mehr Hotels als Einwohner gibt. Denn rund um San Pedro gibt es allerhand zu entdecken.

Ich entdeckte nach der Ankunft erst einmal mein Hostel für die nächsten drei Nächte. Rodrigo, der Manager, spricht zum Glück Englisch. Ich buchte nach dem Einchecken bei ihm auch gleich mehrere Touren für die nächsten Tage. Ich sagte ja, es gibt viel zu Entdecken.

Mein Hostel in San Pedro

Danach stand wie immer nur noch der Gang zum Supermarkt aus. Diesmal kreiste gleich ein ganzes Rudel Hunde zum Glück nicht mich, sondern vor mir gehende Menschen ein. Trotzdem gruselig. 

Heute habe ich die erste der eben angesprochenen Touren gemacht. Davon erzähle ich euch aber beim nächsten Mal, wenn wir uns ganz ausführlich der Atacama-Wüste widmen werden.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Opa Hans

    Auf Mama ist immer verlass. Ich habe Deinen neuen Reisebericht zwar auch gleich nach dem Erscheinen gelesen, aber zu Deinem Fleiß gibt es bei mir eine große Kluft. Aber eben so groß ist mein Dank immer auf dem laufenden gehalten zu werden. Ich bin immer wieder begeistert wie Du die Verständigung meisterst, wo bei es bei Den Hunden scheinbar noch nicht so richtig klappt. Aber zum Glück überwiegen ja die angenehmen Eindrücke und für Dein nächstes Reiseziel wünsche ich auch viel Spaß.

    1. Anne

      Aber Opa, du bist doch mein fleißigster Kommentator 🙂 Da kannst du dir ruhig mal Zeit lassen. Naja, „meistern“ würde ich das mit der Verständigung nicht nennen, aber irgendwie geht es immer.

  2. Mama

    Ich freue mich, dass die Fotos mit Sonnenschein jetzt in der Überzahl sind. Ich hoffe nur, das bleibt so. Die Hunde sind allerdings furchtbar. Da kann ich dich verstehen. Ich hoffe, das bleibt nicht so. Und jetzt viel Spass in der Wüste. Das Licht sieht ja schon toll aus.

    1. Anne

      Danka Mama, ja tagsüber war es meistens wunderbar heiß. Nur abends kühlt es eben ab. Die Hunde stressen mich wirklich sehr.

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