Die nächsten zwei Tage in Huacachina machte ich gar nüscht. Außer am Hotelfrühstücksbuffet naschen und mein spannendes Buch weiterlesen. Ich hatte ja alles schon gemacht, was man in der Oase machen kann. Die perfekte Entschuldigung, um faul zu sein.
Mein Bus fuhr am Weiterreisetag auch erst am Abend ab, sodass ich noch einen dritten Tag weiter faul sein konnte.
Laut meiner App sollte mich Peru Hop an meinem Hostel abholen. Es kam und kam aber keiner und schließlich teilte mir die Rezeptionistin mit, dass Peru Hop gerade angerufen hätte, ich solle doch zu einem anderen Hostel kommen.
Ich eilte los und musste dann doch nicht unter Buhrufen als Allerletzte in den Bus steigen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Stattdessen warteten wir noch einmal eine halbe Stunde auf Nachzügler vom Sandbuggyfahren.
Die Fahrt war die kürzeste Ortswechselbusfahrt meiner jüngeren Vergangenheit: anderthalb Stunden. Das Ziel war das kleine Paracas – immer noch in der Wüste aber gleichzeitig am Meer.
Ich schaffte es, nach der Ankunft schnurstracks an meinem Hostel vorbeizulaufen und in einer dunklen Gasse zu landen, in der mir dann doch etwas mulmig wurde, als ich an einigen Gestalten vorbeimusste.
Ich kam zum Glück recht schnell am Strand wieder raus, fand den verschlossenen Hintereingang des Hostels und musste dann noch einmal um den Block, um schließlich an der Rezeption zu landen.
Vor dem Hostel war ich eigentlich gewarnt worden, weil es viel zu laut sei. Aber bei meinen Recherchen schien es mir doch trotzdem noch das akzeptabelste Hostel in Paracas zu sein und ich hatte Glück, weil mein Zimmer nicht zum lauten Innenhof hinausgeht.
Für den nächsten Tag hatte ich mir über meine Peru-Hop-Busbegleiterin wieder eine Tour klargemacht: eine Wanderung mit dem schillernden Namen „Weg der Goldenen Schatten“.
Treffpunkt dafür war seltsamerweise ein Restaurant hoch über den Dächern von Paracas. Zum Glück wollte uns da keiner noch schnell ein Mittagessen verkaufen, wie ich befürchtet hatte, sondern wir trafen schlicht auf unseren Guide Naudy und seine auszufüllende Teilnehmerliste.
Im Anschluss brachte uns ein Fahrer in rund 45 Minuten zum Nationalpark, wo die Wanderung stattfinden sollte. Wir parkten direkt am Meer und liefen dann an den Klippen entlang. Eine sehr interessante Landschaft mit der kargen Salzwüste, die direkt ans Wasser reichte.