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Norwegen? Neuseeland? Österreich?

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  • Beitrags-Kategorie:Südamerika

Ich hatte am Ende des letzten Beitrags verkündet, dass ich für meinen Abschiedstag in Paracas noch etwas Cooles geplant hatte. Die ganze Angelegenheit war tatsächlich ganz cool – nach nicht so tollem Start.

Also zuerst einmal checkte ich im Hostel aus und stopfte meinen Rucksack in den Gepäckraum. Dann machte ich mich auf den Weg zur Peru-Hop-Zentrale, dem Treffpunkt für meine Quad-Tour durch den Nationalpark.

Neben mir waren noch zwei andere Interessenten gekommen, die aber mit dem Strandbuggy fahren wollten. 

Ich war gar nicht glücklich darüber, dass uns unsere Guides vom Agenturbüro auf die Straße führten, wo Quad und Strandbuggy bereitstanden. Ich war davon ausgegangen, dass wir in den Nationalpark gefahren und dort die Tour starten würden.

Ich hatte wenig Lust darauf, mich mitten in Paracas an mein Gefährt zu gewöhnen, zumal es keine Hupe hatte. Und eine Hupe ist zwingend nötig, um in Südamerika Kreuzungen zu überqueren, denn hier hat immer der Vorfahrt, der am lautesten hupt.

Naja, einer der Guides bot an, mich zum Nationalpark zu fahren. Zum Glück, wir mussten nämlich auch noch über die Schnellstraße. Er beschloss dann aber, mir inmitten des Verkehrstrubels vorm Eingang des Nationalparks das Steuer zu überlassen. Das kam auch gar nicht in die Tüte und ich war erst zufrieden, als wir hinter dem Eingang abseits der Schnellstraße waren. 

Nun war ich bereit, doch gerade als ich losfahren wollte, kam ein anderer Mitarbeiter der Agentur mit einem Strandbuggy angefahren. Meine Guides – die übrigens kein Englisch sprachen – hatten mein Verhalten anscheinend grundlegend fehlinterpretiert und gedacht, ich hätte Angst, Quad zu fahren und wollten mir jetzt den Strandbuggy andrehen, das sei einfacher. Aber ohne mich, ich wollte Quad fahren.

So, das war der nervige Anfang. Aber als ich dann endlich losfuhr und mich eingewöhnte, hatte ich viel Spaß. Wir fuhren verschiedene Strände und Aussichtspunkte im Park ab. Hier eine sehr Anne-lastige Galerie.

Ich hätte mich nach der Tour auch bereit gefühlt, nun selbst mit dem Quad zurück nach Paracas zu fahren. Aber der Roller unserer Guides machte dummerweise schlapp, sodass ich niemanden hatte, dem ich hätte folgen können und ich kannte ja den Weg nicht. Also fuhr einer der beiden doch wieder das Quad und ich hinten drauf. 

Zurück im Hostel saß ich ein wenig rum, aß einen sehr guten Burger und machte mich am Abend gegen halb 8 wieder auf den Weg zum Peru-Hop-Treffpunkt. 

Dort traf ich Rachel aus England, der doch tatsächlich in Huacachina aus dem Laderaum des Busses ihr großer Rucksack gestohlen wurde. Keiner weiß wie, weil die Aufnahmen der Sicherheitskameras nichts enthüllten.

Ich gab Rachel meinen Fleecepulli, den ich sonst eh anderweitig abgegeben hätte, weil ich inzwischen meinen Alpakapulli habe. Und zwei Pullover im Gepäck sind etwas übertrieben.

Kurz vor Mitternacht kamen wir in Lima an. Was für eine blöde Zeit, aber Peru Hop hat für die Strecke leider keine andere Abfahrtzeit. Ich wurde zum Glück ganz in der Nähe meines Hostels rausgelassen, das sich zudem im Stadtteil Miraflores befand. Manche behaupten, das sei der sicherste Ort von ganz Peru.

Die Terrasse des Hostels war gemütlich, meinen Schlafsaal mochte ich überhaupt nicht. Der war viel zu eng und die Luft einfach nur furchtbar. Ich kann mich nur immer wiederholen und schreiben, dass ich nicht weiß, wie Menschen ohne Sauerstoff überleben können.

Den nächsten Tag ging ich gemütlich an. Ich frühstückte Brötchen mit Rührei und Schokokuchen in einem kleinen Café in einer ruhigen Seitenstraße. Mein nächster Programmpunkt war erst wieder am Nachmittag: eine Walking Tour durch den Nachbarstadtteil Barranco.

Die 11-Millionen-Einwohner-Stadt Lima hat 43 Stadtteile, aber der Tourismus konzentriert sich hauptsächlich auf zwei davon: Miraflores und Barranco. Miraflores ist der schickere und noblere Teil, Barranco ist der mit mehr Bars, Kreativen und restaurierten, historischen Prachtbauten.

Jetzt ist die Tour schon einige Tage her und ich bin mir nicht mehr sicher, wie unsere Stadtführerin hieß. Ich möchte behaupten, Danielle. Ich tu einfach so.

Danielle arbeitet jedenfalls fürs Hostel. Wir trafen uns alle auf der Dachterrasse und marschierten dann los. Zuerst zur Haltestelle, um den Bus nach Barranco zu bekommen. Angekommen, liefen wir zu den Klippen, denen Barranco seinen Namen zu verdanken hat.

Im Hintergrund ist Miraflores zu sehen

Ich muss leider sagen, dass ich kein Fan der Walking Tour war. Denn im Endeffekt sahen wir herzlich wenig von Barranco. Stattdessen standen wir ewig an den Klippen und Danielle gab uns eine sehr trockene Geschichtsstunde. 

Danach kamen wir nur noch an einem anderen Platz vorbei, wo wir kurz über ein paar Graffitis sprachen und dann kehrten wir in einem Partnerhostel unseres Hostels ein und bekamen jeder noch ein Glas Pisco. 

Ich entschied mich, die drei Kilometer zu Fuß zurück nach Miraflores zu laufen und fühlte mich selbst im Dunkeln die ganze Zeit wirklich sehr sicher. Wie erfrischend. Und recht viele Fußgängerampeln gab es auch.

Die Führung durchs historische Stadtzentrum am nächsten Tag war schon wieder eine Enttäuschung. Ich machte sie erneut übers Hostel, das war vermutlich der Fehler. Diesmal war Adriana unsere Führerin. Sie war wirklich sehr nett, aber wieder bekamen wir trockenen Geschichtsunterricht.

Ich mag die Touren am liebsten, bei denen man interessante, witzige, besondere Dinge über die Stadt erfährt. Wie damals in Valparaiso mit dem verrückten Bussystem zum Beispiel.

Kein Wunder also, dass sich die Reihen nach und nach lichteten. Gestartet waren wir mit zwölf Personen, am Ende harrten wir noch zu fünft aus.

Ich mache das jetzt kurz. Wir fuhren mit dem Expressbus in die Stadt und schauten uns zuerst eine Kirche in einer zentralen Shoppingstraße an.

 

Der zentrale Plaza mit Präsidentenpalast ist meistens gesperrt, wohl aus Angst vor Demonstrationen. Deswegen konnten wir nur über die Absperrgitter ein paar Fotos knipsen.

Ich verlor zunehmend die Konzentration. Irgendein wichtiges Gebäude besuchten wir noch, an ein paar Kirchen kamen wir vorbei und an irgendeinem Park.

Drei von uns fünf Übriggebliebenen teilten sich nach der Tour ein Taxi mit Adriana zurück zum Hostel. Das war ganz praktisch. Und Adriana schenkte mir die Vorspeise ihres Essens, das sie sich vor der Rückfahrt noch besorgt hatte: Kartoffeln mit Soße. 

Ich hatte ihr zuvor erzählt gehabt, dass ich nicht so experimentierfreudig in Sachen Essen bin, ich peruanische Kartoffeln aber ok fände, weil die mich an deutsche Hausmannskost erinnerten.

Einen weiteren Versuch, die Stadt bei einer geführten Tour zu erkunden, ließ ich bleiben. Am nächsten Tag lief ich nur mal auf eigene Faust zum nahegelegenen Kennedy Park. Treffpunkt für jung und alt, Popcornverkäufer, Karikaturisten und erstaunlicherweise viele Katzen.

Damit war Lima für mich bereits beendet. Ich hätte bestimmt mehr aus meinem Besuch in dieser Metropole herausholen können. Aber ja, mei! Das ist ja hier kein Wettbewerb.

Ganz ungewohnt begann für mich der nächste Morgen. Ich musste mir ein Taxi besorgen, das mich zu einem Busbahnhof brachte. Denn das Peru-Hop-Netzwerk endet leider in Lima. Ich aber wollte weiter in den Norden nach Huaraz.

Die Bussitze waren eine Katastrophe, weil sie viel zu eng waren. Der Mann neben mir und ich klebten acht Stunden lang aneinander.

In Huaraz angekommen, gabelte ich einen weiteren Taxifahrer auf, der mich in mein Hostel in einer dunklen Gasse brachte. Das Hostel an sich ist nett. Die Betten sind bequem, was will man mehr. 

Aber Huaraz ist wahrhaftig ein hässliches Flecklein Erde. Und zum ersten Mal seit einer Weile fühlte ich mich ziemlich unwohl, als ich mich im Dunkeln auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen machte.

Mehrmals musste ich gegen den Impuls ankämpfen, umzukehren. Das lag vor allem an den unzähligen Hunden, die hier die Straßen bevölkern. Viel mehr als ich jemals in Südamerika in einem Ort gesehen habe. 

Ich fand schließlich eine Pizzeria, die nicht besonders gemütlich aussah. Aber die Pizza, die mir serviert wurde, war überraschend lecker.

Aber Anne, wenn Huaraz so hässlich ist, wieso bist du denn dann acht Stunden mit dem Bus dorthin gepilgert? 

Eine exzellente Frage. Die Sache ist die: Huaraz ist eine Andenstadt. Und wer in der Cordillera Blanca oder der Cordillera Negra fantastische Wanderungen machen will, der kommt nach Huaraz. 

Und natürlich wollte ich wandern. Aber nicht am ersten Tag. Denn nach meinen Flachlandaufenthalten in Lima, Paracas und Huacachina musste ich mich tatsächlich erst einmal wieder höhentechnisch akklimatisieren. Eine Frechheit.

Deswegen begnügte ich mich zuerst damit, ein wenig durch Huaraz zu laufen. Der Eindruck vom ersten Abend bestätigte sich: Nichts zu sehen. Der zentrale Plaza mit seiner Kirche war ganz ok.

Am nächsten Morgen gegen 7 Uhr begann mein erstes richtiges Abenteuer in Huaraz. Ich und ein paar andere aus dem Hostel wurden von Wilson abgeholt, unserem Tourguide für die Laguna Paron. Ihr erinnert euch vielleicht: Seen werden in Südamerika oft Lagunas genannt.

Es lag zuerst eine mehrstündige Fahrt vor uns, die uns in eine Höhe von knapp 4.200 Metern führte (Huaraz: 3.000 Meter Höhe). 

Ich glaube, wir brauchten ungefähr drei Stunden, bis wir endlich an der Laguna waren. Dann ging es noch ein Stückchen zu Fuß weiter. Dabei mussten wir unter anderem einen Fluss überqueren. Ich hatte nur ein bisschen Angst, eine Bauchlandung hinzulegen.

Lange dauerte es nicht, bis wir die Laguna vor uns blau aufblitzen sahen. Doch zunächst folgten wir Wilson nach rechts in die Berge. Wir wollten den See aus der Höhe in seiner ganzen Pracht bewundern.

Das war der Moment, in dem ich ganz unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde. Und die Realität war, dass ich völlig aus dem Training war. Einen Monat zuvor war ich wie ein junges Reh die Berge rund um Machu Picchu hinaufgesprungen.

Und auf diesen Lorbeeren hatte ich mich danach ausgeruht und meine sportlichen Betätigungen fast komplett eingestellt. Vor Machu Picchu war ich zudem mehr als einen Monat durchs bolivianische Hochland geklettert und war nicht frisch vom Strand gekommen.

Mit anderen Worten: Ich schnaufte nach zwei Minuten wie ein dickes Lama. 

Zum Glück dauerte der Aufstieg nur etwa eine halbe Stunde. Und die Aussicht auf die Laguna Paron war fantastisch. Der See erinnerte mich mit seiner strahlenden Farbe total an den Lake Tekapo und den Lake Pukaki in Neuseeland. Und die schneebedeckten Berge taten ihr Übriges.

Im Anschluss stiegen wir hinab ans Ufer des Sees. Von dort sah es so aus, als sei die Laguna Paron eine Verwandte des Milford Fjords in Neuseeland oder der großen Fjorde in Norwegen. Und eine Schwippschwägerin des Königssees.

Ein paar aus unserer Gruppe nutzten die verbleibende Zeit, um Kajak oder Boot zu fahren. Ich lief stattdessen ein wenig am Rande des Sees an imposanten Granitwänden entlang.

Auf dem Rückweg nach Huaraz machten wir zwei Pausen. Zuerst hielten wir an dem kleinen Restaurant am Wegesrand, wo wir schon gefrühstückt hatten. Ich hatte ein typisches Gericht der peruanischen Anden: Choclo con queso – weißen Mais mit Käse. Bekommt man an jeder Straßenecke.

Der zweite Stopp war ungewollt. Unser Bus hatte irgendeinen Schaden. Was genau war, weiß ich nicht. Jedenfalls warf sich unser Fahrer auf den Boden und nach zehn Minuten lief alles wieder rund.

Rechterseits hatte ich auf der Rückfahrt tolle Aussichten auf ein Tal. Das sah da alles so saftig aus. So stelle ich mir Täler in Österreich vor. Ok, die Häuser passen nicht ganz und die Bäume sind wahrscheinlich auch alle falsch. Trotzdem.

Nach der Rückkehr ins Hostel wollte ich an der Rezeption die Wanderung für den nächsten Tag buchen: Irgendetwas nicht so Anstrengendes aber auch nicht zu kurz. Leider hatte ich nur die Auswahl zwischen einer sehr buslastigen Tour und der bekanntesten Wanderung der Region, die Wanderung zur Laguna 69. 

Das Problem an der Laguna 69 war, dass die Wanderung allgemein als schwer eingestuft wird. Ich hatte sie mir eigentlich für den letzten Tag aufheben wollen, aber Busfahren wollte ich auch nicht, also verdrängte ich meinen sportlichen Fehlschlag des Tages und buchte die Laguna.

Danach machte ich mich gleich bettfertig, weil ich für die Wanderung schon um 4:30 Uhr aufstehen musste. Allerdings kam ich dann doch noch mit meinen anderen Zimmergenossen ins Quatschen. Denn wie sich herausstellte, hatten drei von ihnen auch die Laguna 69 gebucht und eine andere hatte sie bereits gemacht und konnte uns berichten.

Am Ende standen wir am nächsten Morgen sogar mit neun Leuten an der Rezeption und warteten auf den Minibus, den wir dann zu guten Teilen in Beschlag nahmen.

Die Fahrt war wieder recht lang. Kurz vorm eigentlichen Ziel passierten wir die Laguna Chinancocha, an der wir einen kleinen Fotostopp einlegten.

Es folgte ein trauriger Abschied. Denn ich sah vermutlich das letzte Lama meiner Reise. Ich hatte mich tags zuvor schon über die Abwesenheit von Lamas und Alpakas gewundert. Schließlich waren wir in den Anden. Aber Wilson meinte, dass die Soldaten zur Zeit des peruanisch-chilenischen Krieges in diesem Teil des Landes so gut wie alle Lamas und Alpakas aufgegessen hätten und deshalb gebe es jetzt kaum noch welche.

Und da Huaraz meine letzte Höhenstation auf dieser Reise sein wird und am Meer keine Lamas leben, sage ich nun also leise Servus.

Endlich hielten wir am Augangspunkt des Wanderwegs zur Laguna 69. Nun lagen sieben Kilometer vor uns, während der wir uns von 3.900 auf 4.600 Meter manövrieren würden.

Unser Guide Noel erklärte uns, dass die ersten drei Kilometer einfach seien. Gegen Ende gebe es dann einen steileren Serpentinenabschnitt.

Prima. Zusammen mit Emily (USA) und Michelle (Australien) aus meinem Hostel machte ich mich an die Arbeit. 

Nach den ersten Kilometern trennte ich mich von Michelle und Emily, um für mich ein gutes Tempo finden zu können. Der Weg wurde nun schon deutlich steiler und ohne regelmäßige Verschnaufpausen ging jetzt nichts mehr. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich an den von Noel beschriebenen Serpentinen an. Ein Ende war also in Sicht. Dachte ich. Denn wie sich später herausstellte, waren das nur Serpentinchen gewesen, die mich zu einer schön kleinen Lagune brachten. Dahinter begann eine recht lange Strecke auf flacher Ebene.

Ja und dann kamen die eigentlichen Serpentinen, von denen Noel geredet hatte. Es war mörderisch. Auf den sechs Kilometern zuvor waren wir 400 Meter aufgestiegen, auf dem letzten Kilometer nun 300 Höhenmeter. 

Ich musste auf dieser Wanderung mehr kämpfen als beim Aufstieg zum Dead Woman’s Pass auf dem Inka Trail, das sage ich euch. 

Irgendwie hatte sich es so ergeben, dass ich in etwa das gleiche Wandertempo wie drei Südkoreaner einer anderen Wandergruppe hatte. Wir feuerten uns am Ende gegenseitig an und endlich, endlich, tauchte das erste Fleckchen Blau in der Ferne auf.

Ich war tatsächlich lebend an der Lagune angekommen und die Aussicht, die sich mir bot, war eine der spektakulärsten auf meiner bisherigen Reise. Nicht nur das neonblaue Wasser, auch die schroffen Berge, Wasserfälle, der Gletscher über uns. Das kann man sich nicht ausdenken.

Hätte man mich unvermittelt in diese Landschaft gebeamt, wäre ich hundertprozentig wieder davon ausgegangen, dass ich mich in Neuseeland befinde. 

Für solch eine anstrengende Wanderung braucht es natürlich noch ein Beweisfoto. Achso, ich hatte übrigens rund 2 Stunden und 40 Minuten nach oben gebraucht. Das ist leider kein super Wert, aber immerhin unter der von Noel „erlaubten“ Zeitvorgabe von 3 Stunden.

Beste Unterhaltung an der Lagune bot eine freche Kuh. Die knabberte auf der Suche nach einem Snack alles an, was nicht schnell genug wegrannte. Unter anderem versuchte sie, meine grüne Jacke zu fressen, die ich am Leibe trug. Und an einen Wanderer schlich sie sich von hinten ran und schleckte sein Brötchen ab. Und auf zwei Wanderinnen kletterte sie fast drauf.

Auf dem Rückweg traf ich auf zwei alte Bekannte. Die Viscachas hatte ich viel im Norden von Chile aber auch später in Bolivien herumspringen sehen.

Beim Abstieg wurde mir noch viel mehr bewusst, wie steil eigentlich der Aufstieg gewesen war. Aber ich hatte auch mehr Muße, Fotos von der wunderschönen Landschaft zu machen. Sozusagen als roter Faden zieht sich der Fluss durch fast alle Bilder, der der Laguna 69 als kristallklarer Bach entspringt und immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Ich schaffte es pünktlich zurück zum Bus und dann machten wir uns auf die lange Rückfahrt. In Huaraz ging ich mit Michelle und Emily lecker Pizza essen.

Heute legte ich eine Pause ein und schrieb den Eintrag, den ihr gerade lest. Ich musste nur vorhin mal unterbrechen, um mich mit Claire zum Essen in der Stadt zu treffen. Claire ist euch inzwischen bestimmt allen ein Begriff oder? Sie ist doch meine Peru-Hop-Freundin, die ich seit Copacabana kenne.

Dieses Treffen war leider unser letztes, nun trennen sich unsere Wege. Claire reist in den nächsten Tagen weiter nach Kolumbien und mich zieht es in den Süden. Nach Patagonien um genau zu sein. Dort habe ich übrigens Großes vor. Ihr könnt gespannt sein.

Auf dem Heimweg kam ich noch an einer netten Kirche hervor, die mir inmitten der allgemeinen Tristesse gleich ins Auge sprang.

Morgen ist ein besonderer Tag für mich. Ich ziehe für vier Nächte in ein Privatzimmer um. Ich freue mich tierisch, weil ich Schlafsäle aktuell mal wieder sowas von über habe.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Opa Hans

    Puh, das war ja wieder ein toller Bericht und noch spannender die Fotos darin. Ja Hallo Dein Opa gibt es noch und er ist immer noch ein Fan Deiner Reisebeschreibungen und immer auf dem Laufenden.
    Überrascht war ich ja, dass es nochmal so hoch hinauf geht. Die Strapazen denen Du Dich da ausgesetzt hast, haben sich bei dem Anblick bei dem was Du in Deinen Bildern festgehalten hast sicher gelohnt.
    Meinen letzten Satz, pass immer schön auf Dich auf möchte ich ergänzen und übernimm Dich nicht.
    PS: Ich glaube, Deine freche Kuh war ein frecher Kerl. 😂

    1. Anne

      Diesmal hast du ja echt lange nichts von dir hören lassen 😀 Aber das sei dir gegönnt. Ja, ein letztes Mal noch hoch nach oben, von nun an bleibt es aber wahrscheinlich flach 🙂

  2. Mama

    Der Kontrast zwischen dem blauen Wasser und den Steinen sieht spektakulär aus und in echt wahrscheinlich noch intensiver. Ich freue mich auch, dass du unterwegs immer mal wieder „alte Bekannte“ triffst mit denen du dich austauschen kannst.
    Patagonien gehört nochmal zu welchem Land?

    1. Anne

      Patagonien liegt in Chile und Argentinien. Ich werde zuerst nach Chile fliegen und dann wahrscheinlich mal nach Argentinien rüberhüpfen 🙂

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