Am dritten Tag nahm ich mich endlich der Zahngeschichte an. Ich hatte über die App meiner Auslandskrankenversicherung einen Termin bei einer Zahnklinik in Oaxaca ausgemacht und ließ mich mit dem Taxi hinbringen.
An der angegeben Adresse fand ich erst einmal kein Schild und lief einmal um den Block, um dann schließlich doch einfach mal an der dicken Metalltür der angegebenen Adresse zu klingeln. Es machte auch tatsächlich eine junge Frau auf, die mich schon erwartete.
Sie führte mich ins Wartezimmer, das mich stark an eine umgebaute Garage erinnerte. Zwei riesige Fässer wurden im Wartezimmer gelagert. Ich konnte von meinem Platz aus in ein Behandlungszimmer schauen, dass auch eher an eine Werkstatt erinnerte.
Meine Nerven beruhigten sich ein wenig, als mir die Sprechstundenhilfe die Fernbedienung für den großen Fernseher im Wartezimmer in die Hand drückte und mir mitteilte, ich könnte ja ein wenig Youtube schauen.
Ich war die einzige Patientin in der Praxis, muss man dazu sagen. Jedenfalls schaute ich dann meine britische Lieblingsunterhaltungsshow bis auf einmal statt des alten Herren auf dem Foto in der App eine ganz junge Ärztin auftauchte.
Sie führte mich zum Glück nicht in das Werkstattbehandlungszimmer sondern in einen Raum im hinteren Teil der Praxis, der ganz normal aussah.
Sie stellte sich mit Sheila vor, ich stellte mich mit Anne vor und damit, dass ich „mucho miedo“ habe – viel Angst.
Sheila war sehr nett und einfühlsam und teilte mir mit, dass mein Zahn völlig zerstört sei und dass es jetzt zwei Möglichkeiten gebe: Entweder sie zieht ihn oder klebt mir das abgebrochene Stück wieder an, aber keine Garantie, dass das für zwei Monate hält.
Nur bei dem Gedanken ans Ziehen hätte ich fast das Zeitliche gesegnet, also kam nur Ankleben infrage. Das tat dann auch gar nicht weh.
Aber so bleiben kann das nicht. Es klafft trotzdem noch eine Lücke und angenehm fühlt sich das Ganze nicht an. Mama, das muss sich Brigitte in Enkirch mal in Ruhe anschauen. Aber vermutlich will sie mir den Zahn dann auch ziehen. Wie soll das nur funktionieren.
Auf dem Rückweg vom Zahnarzt lief ich und kam unverhofft in den Genuss eines sehr schönen Spaziergangs, weil ich an ganz vielen tollen Wandbildern und bunten Häusern vorbeikam.
Ich gönne dir von Herzen deine vielen Eindrücke und Erlebnisse! Trotzdem bin ich erleichtert, dass scheinbar auch bei dir eine gewisse Sättigung eingetreten ist. Bis zum 30.06. freue ich mich aber trotzdem auf jeden deiner Berichte.😊
Übrigens, richte dich bei Brigitte auf eine sehr lange Zeit im Behandlungsstuhl ein. Egal, was sie mit deinem Zahn macht. Sie war an deinen Erlebnissen immer sehr interessiert und mit dem Absauger im Mund kann man schlecht erzählen.🤣
Ja, das ist die ganz große Kunst, sich noch ordentlich zu artikulieren 😀
Danke Anne, na dann sparsam in den Norden! Hast du unterwegs mal auch einen Vortrag über deine Tour gehalten? Meine Tochter Inga in Orangeville arbeitet in der Schulverwaltung! Unter Interessierten ließe sich da vielleicht was organisieren! Anschließend geht ein Hut rum und etwas “ Pinke-Pinke“ “ verdollard“ den Abend! LG Martin
Ach, deine Tochter ist Ankes Freundin 🙂 Jetzt ist dieses Rätsel auch gelüftet. Nein, also einen Vortrag über die Tour habe ich noch nie gehalten. So wahnsinnig aufregend ist das ja auch wieder nicht, denke ich mir. Es gibt Leute, die sind viel verrückter unterwegs. Mit dem Rad um die Welt oder ohne Geld oder solche Geschichten.
Danke Anne, na dann sparsam in den Norden! Hast du unterwegs mal auch einen Vortrag über deine Tour gehalten? Meine Tochter Inga in Orangeville arbeitet in der Schulverwaltung! Unter Interessierten ließe da vielleicht was organisieren! Anscheinend geht ein Hut Rum und etwas “ Pinke-Pinke“ “ verdollard“ den Abend! LG Martin