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Langsam geht mir die Puste aus

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  • Beitrags-Kategorie:Südamerika

Moment, gleich geht es hier los mit den Schilderungen der vergangenen Tage. Ich muss nur noch kurz ein wenig Gehirnjogging betreiben, damit mir auch einfällt, worüber ich berichten kann.

Also erst einmal erzähle ich euch von Iquique, wo ich am Ende des letzten Eintrags in meinem Trippelstockbettzimmerhostel angekommen war. Nach einer erholsamen Nacht und einem entspannten Vormittag schaute ich mir die Stadt ein wenig an. 

Nach meinem Ausflug in die Berge war ich nun wieder auf Meeresniveau angekommen und noch ein klein wenig weiter nach Norden hatte ich mich vorgetastet.

Bei meiner Besichtigung von Iquique lief ich zuerst die Restaurant- und Marktmeile Baquedano ab, die fast eine Fußgängerzone ist, wenn man von den Querstraßen absieht, aus denen Autos kreuzen.

Die Straße endet am zentralen Platz von Iquique, dem Plaza Arturo Prat mit ein paar schicken Häusern, einem Uhrenturm und noch mehr Marktständen.

Und damit hatte ich das historische Zentrum der Stadt nach meiner Einschätzung schon abgearbeitet. Zum Fischmarkt und -hafen wollte ich noch. Jannike, eine Holländerin aus meinem Schlafsaal, hatte mir am Vorabend von riesigen, mutierten Seelöwen erzählt, die dort abhängen.

Der Hafen ist in einer etwas schmuddeligeren Ecke der Stadt untergebracht und sieht nicht besonders einladend aus. Wenigstens konnte ich ein paar Containerschiffe angucken.

Zum Glück war mein Besuch von Erfolg gekrönt, denn ich fand die Seelöwen, die alle auf einem Haufen lagen und wirklich gewaltig und gruselig aussahen. Wahrscheinlich muss man so aussehen, wenn man in so einer zwielichtigen Gegend zu Hause ist. Es handelt sich übrigens um Mähnenrobben, wie ich inzwischen weiß.

Mit meinen Fotos im Kasten machte ich einen zügigen Abflug, kehrte zur Straße Baquedano zurück und lief bis zu einer recht freundlich wirkenden Strandpromenade. Noch ist es hier übrigens ein wenig zu früh für die Badesaison.

Zurück im Hostel lernte ich Michael aus Österreich kennen, dessen einjährige Reise vom Staat bezahlt wird, sowas gibt es wohl in Österreich. Verrückt.

Nicht mit Michael, sondern mit Gabriel aus Frankreich brach ich am nächsten Morgen recht zeitig zu einem Tagesausflug auf. Wir wollten uns eine Geisterstadt ansehen. 

Dafür mussten wir aber erst einmal einen geeigneten Bus finden. Gabriel hatte am Vortag bei der Touristinfo den Abfahrtsort des Busses erfragt, allerdings war die Angabe etwas ungenau. Wir irrten ein wenig umher. Gabriel, der fließend Spanisch spricht, fragte auch einen Einheimischen, aber im Endeffekt half doch meine gute, alte Googlesuche bei der Busfindung.

In unserem Minibus tuckerten wir raus aus Iquique und kamen dabei an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei. Die Stadt kann nämlich mit einer riesigen Sanddüne aufwarten, über 200 Meter ist sie hoch. Jannike ist hochgeklettert und fand es sehr anstrengend. Ich bin froh, dass ich es nicht probiert habe, denn Jannike ist eine der sportlichsten Personen, die ich auf meiner Reise getroffen habe.

Nach gut 40 Minuten Fahrt ließ uns unser Busfahrer im Nirgendwo heraus. Willkommen in Humberstone.

In Humberstone wurde seit den 1870er Jahren Salpeter abgebaut und in die ganze Welt exportiert. Für die Arbeiter und ihre Familien wurde gleich vor Ort eine ganze Stadt errichtet. Zu Hochzeiten lebten bis zu 3.500 Menschen dort.

In den 1920er Jahren ging der Boom zu Ende, weil es Fritz Haber und Carl Bosch in Deutschland gelungen war, synthetischen Salpeter herzustellen. Anfang der 1960er Jahre wurde Humberstone endgültig geschlossen und verfällt seitdem. 

Das Gelände ist riesig. Ich hatte ja gedacht, wir sind da nach einer Stunde durch, aber von wegen. In einige Häuser kann man hineingehen und sehen, wie die Leute damals gelebt haben. 

In anderen Gebäuden sind winzige Museen zu unterschiedlichen Themen untergebracht. Ganz faszinierend fand ich das Spielzeugmuseum.

Das einzig blöde war, dass alles nur spärlich beschriftet war, wenn überhaupt. So hätte uns zum Beispiel interessiert, aus welchem Jahr die Ausstellungsstücke waren. Humberstone existierte schließlich fast 100 Jahre. Und mal ganz davon abgesehen, dass wir uns bei den „technischeren“ Ausstellungsstücken nur am Kopf kratzen konnten. 

Aber Opa, extra für dich habe ich im „Elektronikmuseum“ ein paar Fotos gemacht. Ich dachte, das könnte dich vielleicht interessieren, auch wenn ich nicht weiß, was ich da fotografiert habe.

Es gab aber zum Glück auch einige Szenarien, die sich mir gleich erschlossen. 

Nachdem wir schon mehrere Stunden rumgelaufen waren, verließen wir den Wohnbereich von Humberstone und kamen noch zu den eigentlichen Salpeterwerken und Werkstätten.

Nun waren wir mit Humberstone durch, aber nebenan liegt eine weitere alte Salpeterstadt: Santa Laura. Von der sind aber nur noch die Industrieanlagen übrig. 

Ich hätte auf Santa Laura verzichten können, weil mich die Wohnanlagen mehr interessierten als das Industriegedöns. Aber Gabriel wollte sich das noch geben, also zogen wir los. Zwei Kilometer mussten wir gegen einen fiesen Wind ankämpfen. 

Auf dem Weg nach Santa Laura

Santa Laura war weitaus schneller abgehandelt als Humberstone. Wir schauten uns noch ein wenig die Hallen und Anlagen an, sinnierten über die Funktion der Maschinen und machten uns schließlich auf den Rückweg zur Hauptstraße.

Wir mussten an der Haltestelle keine 30 Sekunden warten, als auch schon ein Bus in der Ferne auftauchte. Den winkte ich uns erfolgreich heran und eine Stunde später waren wir wieder im Hostel. 

Am nächsten Tag war schon Weiterreise angesagt. Da mein Bus aber erst um 13 Uhr abfuhr, hatte ich keinen Stress. Als ich mich am Mittag auf dem Weg zum Busbahnhof machte, kam ich an dieser interessanten Kabelsituation vorbei.

Abgesoffenes Kabel: Damit die Autos nicht dran hängenbleiben, wurde es mit Flaschen und Behältern verziert

Für mich ging es als nächstes nach Arica, das ganz im Norden von Chile liegt. Es befindet sich zwar genauso wie Iquique am Meer, aber es gibt keine Straße, die von Iquique nach Arica am Meer entlangführt. Also mussten wir über die Berge. 

Ich hatte zeitweise Angst, dass wir die Passage nicht schaffen würden, weil sich der Bus den steilen Anstieg mit 30 km/h hinaufquälte und wir reihenweise von Lkw überholt wurden. Aber am Ende rollten wir doch auf der anderen Seite wieder hinab.

Von Arica war ich erst einmal gar nicht begeistert. Mal wieder wirkte alles eher zwielichtig und dreckig. Das einzig Gute war, dass mein Hostel nicht weit vom Busbahnhof entfernt war. 

Am Busbahnhof von Arica

Ja ok, auf dem Foto sieht das jetzt gar nicht so schlimm aus, aber ich habe mich schon etwas unwohl gefühlt. 

Am Hostel angekommen, wurde ich von Ross, dem Besitzer, begrüßt. Lustigerweise ist auch Ross aus Neuseeland, so wie der Besitzer des Hostels in Iquique. Er bat mich erstmal zu sich ins Wohnzimmer und schenkte mir O-Saft ein. Sein Wohnhaus und das Hostel sind beide im selben Gebäude untergebracht.

Im Schlafsaal lernte ich Camille aus Frankreich und Neo aus China kennen, lief dann noch schnell in den Supermarkt, um vor dem Einbruch der Dunkelheit zurück zu sein und mehr passierte nicht.

Und die nächsten zwei Tage passierte auch nichts. Ich brauchte mal wieder eine Auszeit. Ach Moment, eine kleine Sache passierte doch noch. Einen Tag nach mir kam Gabriel im Hostel an. Das war aber keine Überraschung sondern alles so geplant gewesen. Fun Fact: Neo kannte Gabriel auch, und zwar aus San Pedro. Manchmal ist die Welt der Backpacker sehr klein.

Und dann wurde es auch wieder aufregend: Camille, Neo, Gabriel und ich brachen zu einer Zweitagestour nach Putre auf.

Die Sache war so: Putre ist ein kleines Bergdorf 140 Kilometer von Arica entfernt. Es liegt vor den Toren des Nationalparks Lauca. Nun gibt es zwar Tagestouren von Arica zum Nationalpark, aber die grenzen an Körperverletzung weil man dann von 0 Metern ohne Gewöhnung auf 4.500 Meter fährt. 

Es empfiehlt sich also, vor dem Besuch des Nationalparks eine Nacht in Putre (3.600 Meter) zu verbringen. Die Organisation so eines Ausflugs ist leider nicht ganz einfach. Es gibt nur einen Bus, der morgens um 7 Uhr abfährt. 

Das einzige Hostel des Dorfes ist aktuell geschlossen und auf meine Anfragen zu Touren in den Nationalpark bekam ich keine Rückmeldungen. Camille fragte telefonisch nach und bekam gesagt, dass es ab Putre keine Gruppentouren gebe und man private Touren buchen müsste. 

Naja, also ich hatte einen Ausflug nach Putre eigentlich schon verworfen gehabt, aber weil Camille, Neo und Gabriel auch hinwollten, managten wir es letztendlich, dass wir uns Hotelzimmer teilen und zu viert eine Privattour über unser Hotel organisieren. Also auf in die Berge!

Weil wir den bereits erwähnten 7-Uhr-Bus bekommen mussten, klingelte um 6 Uhr mein Wecker. Ross hatte uns allen netterweise Frühstück vorbereitet. Ich war aber die einzige, die zeitlich ausreichend organisiert war, um das Essen auch zu kauen.

Den Bus schafften wir alle und in der Morgendämmerung verließen wir  die Küste.

Dicker Nebel hängt über dem Tal auf dem Weg nach Putre

Der Bus brauchte ungefähr 3,5 Stunden für die 140 Kilometer nach Putre, unter anderem wegen zahlreicher Baustellen auf der Strecke.

In Putre hielten wir fast vor der Tür unseres Hotels, sehr praktisch.

Die Straße vor unserem Hotel

Praktisch war auch, dass wir sofort unsere Zimmer beziehen konnten, obwohl es nicht mal 11 Uhr war. Die Hotelchefin verordnete uns Bettruhe. Wir müssten uns jetzt erst einmal an die Höhe gewöhnen. Und die ist für mich auf 3.500 Metern definitiv spürbar gewesen. 

Vor allem in der ersten Nacht bin ich mehrfach aufgewacht, weil ich das Gefühl hatte, nicht ausreichend Luft zu bekommen. Aber man gewöhnt sich dran, in der zweiten Nacht hatte ich das Problem nicht mehr.

Am Nachmittag fühlten wir uns alle vier fit genug, um einen kleinen Spaziergang durch das Dorf zu unternehmen. Sonderlich lang dauerte es nicht, bis wir alles gesehen hatten. 

Wir kletterten noch auf einen kleinen Aussichtspunkt: 30 Treppenstufen und wir waren platt und schnauften. Das muss man echt mal erlebt haben, was die Höhe mit deinem Körper anstellt.

Putre von oben

Wie ihr seht, steppte in Putre nicht gerade der Bär. Ich fand das aber sehr angenehm, alleine schon aus dem Grund, dass ich einmal nicht ständig auf potenzielle Taschendiebe achten musste.

Da auch das WLAN des Hotels wackelig war, lag ich am Abend schon ziemlich früh im Bett. 

Frühstück servierte uns die Hotelchefin um 8:30 Uhr in Form von getoasteten Brötchen, Avocado und Käse. Im Anschluss holte uns Alvaro ab, unser Tourguide für den Tag. Er sprach leider nur Spanisch, sodass unsere beiden Franzosen Neo und mir einiges noch einmal auf Englisch übersetzen mussten.

Ein völlig normales Hindernis auf dem Weg in den Nationalpark

Den ersten Stopp machten wir an ein paar Höhlen, in denen vor Tausenden von Jahren Menschen gewohnt haben. Irgendwie war ich da aber nicht besonders aufmerksam, oder Gabriel hat Alvaros Erzählungen nicht übersetzt. Wie auch immer, ich weiß gerade nicht, wer in den Höhlen gelebt hat und ein Foto habe ich auch nicht. Aber dafür ganz viele Fotos der wunderbaren Landschaft um uns herum.

Wir sahen ganz viele Viscachas. Die sehen aus wie Kaninchen, haben aber einen langen Schwanz. Guckt mal.

Als nächstes stand das winzige Dörfchen Parinacota an. Es leben dort nur zwei Dutzend Menschen. Trotzdem gibt es eine verhältnismäßig große Kirche, eine Schule und sogar ein kleines Hotel. 

Und wieder kletterten wir auf einen Mini-Aussichtspunkt. Jetzt auf 4.500 Metern Höhe wirklich nur noch in Zeitlupe.

Parinacota von oben

Alvaro zeigte uns eine besondere Pflanze, die Yareta. Sie wächst wohl nur einen Millimeter im Jahr und ist eine medizinische Wunderwaffe. Sie wird auch heutzutage von den Einheimischen unter anderem gegen Schmerzen, Asthma und Diabetes genutzt.

Mit dem Jeep ging es weiter Richtung bolivianische Grenze. Wir waren nicht mehr allzu viele Kilometer entfernt. Einen kurzen Fotostopp machten wir an der Lagune Cotacotani.

Am See Chungará gab es erst einmal Mittagessen: Nudeln mit Hühnchen, Avocado und Paprika, Obstsalat und Cocatee gegen potenzielle Höhenkrankheit.

Danach stiegen wir zum See hinab, dem die Lamas aber ein wenig die Show stahlen. Ich kann mich nicht an ihnen sattsehen.

Wir ließen die Lamas und Alpacas dann doch hinter uns, liefen ein wenig am Seeufer entlang und sahen noch einige Flamingos und andere Vögel. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten sah ich mich auch mal wieder mit richtig vielen Mücken konfrontiert. 

Aber ich will mich nicht beschweren. Mir ging es soweit gut, während Camille mit starken Kopfschmerzen kämpfte und Gabriel mit Nasenbluten. Mal wieder die Höhe, ist ja inzwischen klar, ne?

Bevor wir zurück nach Putre fuhren, machte Alvaro mit uns noch Stop an einer heißen Quelle. Wir hatten für unseren Kurztrip dummerweise keine Badesachen aus Arica mitgebracht, also musste unsere (schickste) Unterwäsche herhalten.

An den Quellen gab es mehrere kleine Becken, in denen das Wasser endlich mal nach meinem Geschmack richtig heiß war. Länger als zehn Minuten kann man es darin gar nicht aushalten. Wunderbar.

In einem der Becken war ganz viel Schlamm auf dem Grund und Alvaro meinte, wenn man sich damit einreibt, macht das die Haut schön.

Tagesausflug beendet. Als wir zurück in Putre waren, briet ich mir ein paar Würstchen, freute mich darüber, dass das WLAN für eine Stunde funktionierte und legte mich dann wieder ins Bett.

Der nächste Morgen begann etwas chaotisch. Wir mussten noch für das Hotel bezahlen. Neo hatte allerdings kein Bargeld dabei und die anderen nicht genug. Ich habe es bis heute nicht verstanden, aber jedenfalls klügelten sich die drei ein System aus, bei dem Teile der Übernachtung bar und andere Teile mit Karte bezahlt werden sollten.

Natürlich machte da unsere Hotelchefin nicht mit und schickte uns schließlich zu einem anderen Hotel etwa eine halbe Stunde entfernt, wo dann alle ihre Rechnung mit Karte beglichen. Außer mir, weil ich genug Bargeld dabeihatte.

Unser Bus zurück nach Arica sammelte uns um 14 Uhr ein, am frühen Abend standen wir wieder bei Ross auf der Matte und wir bekamen alle unser altes Zimmer und unsere alten Betten zurück.

Es fühlte sich an wie nach Hause kommen. Schön war das. Ich war heilfroh, dass ich meinen Bus nach Bolivien erst für den übernächsten Tag gebucht hatte.

So hatte ich am nächsten Tag unter anderem noch Zeit, mir Arica anzuschauen. Ich hatte in dieser Hinsicht bislang ja noch gar nichts unternommen.

Zu Fuß machte ich mich auf den halbstündigen Weg ins Zentrum und war dann doch ganz zufrieden mit wem, was ich sah. Also im Zentrum, nicht auf dem Weg dorthin, der war murkelig.

Noch besser gefiel mir der Abschnitt am Wasser mit dem großen Felsen und ein paar schicken Gebäuden.

Ich bin sehr froh, dass ich mir die Innenstadt von Arica an meinem letzten Tag noch angeschaut habe, sonst hätte ich die Stadt in ganz falscher Erinnerung behalten.

Am Abend verabschiedete ich mich von den drei anderen. Neo wollte weiter in den peruanischen Regenwald, Gabriel zurück nach La Serena und Camille bleibt erstmal in Arica.

Ich musste am nächsten Morgen um 6:30 Uhr am Busbahnhof sein, um meinen Bus nach La Paz in Bolivien zu bekommen.

Den ersten Teil der Strecke kannte ich schon, denn wir kamen wieder an Putre und dem See Chungará vorbei. Dann wurde es ernst, die Grenze nahte. Aber erst einmal passierte nichts. Wir verließen Chile und fuhren einfach nach Bolivien rein.

Nach ein paar Kilometern war dann aber Schluss, wir mussten raus aus dem Bus und mit unserem Gepäck in die Kontrollhalle. Übliches Prozedere eben. Clevererweise waren die chilenische Ausreise und die bolivianische Einreise im selben Gebäude untergebracht, sodass wir nicht zweimal aus dem Bus mussten.

Es klappte auch fast alles reibungslos. Nur am Zoll bekam ich ein Problem, weil mein teuer erkauftes Formular 250 vom Scanner des Beamten nicht akzeptiert wurde. 

Unser Busbegleiter hatte uns schon in Arica darauf aufmerksam gemacht, dass wir dieses digitale Formular brauchen würden. Dummerweise hatte ich keine gültige chilenische SIM Card mehr, um mir das Formular runterzuladen. Das führte zu einer leichten Panik meinerseits. Naja, im Endeffekt kaufte ich mir mit meiner deutschen SIM Card einen schweineteuren Tagespass und füllte das Formular aus.

Das nun eben nicht funktionierte. Der Beamte füllte dann für mich an seinem Handy ein neues Formular aus. Also habe ich mich mal wieder ganz umsonst gestresst.

Mein allererster Blick auf Bolivien: Häuser hinterm Grenzübergang

Die Landschaft auf dem Weg nach La Paz war über weite Strecken genauso leer wie in Chile und genauso beeindruckend.

Die Städte, an denen wir vorbeikamen, behagten mir aber ehrlich gesagt gar nicht. Das war schon eine andere Hausnummer als in Chile. Also alles deutlich ärmer. Keine Ahnung, also nirgendwo, wo ich gerne im Dunkeln rumlaufen wollen würde. Naja und alles wirkte auch deutlich chaotischer.

Toll wiederum war der erste Blick auf La Paz. Die Hauptstadt in Bolivien liegt in einem Kessel auf 3.200 bis 4.100 Metern Höhe. (Hier wohnen die Reichen unten und die Armen oben.) Und wir blickten nun von oben auf den Kessel.

Nicht Felsen, sondern alles Häuser

Ich hatte im Bus übrigens ganz kurz mal Atemprobleme bekommen, aber vielleicht war es auch die Aufregung gewesen. Und in meiner ersten Nacht hier in La Paz bin ich auch wieder häufig deswegen aufgewacht. Mal gucken, wie es diese Nacht wird.

Weiter unten im Kessel setzte uns der Bus dann am Busbahnhof ab. Der war riesig. Ich tauschte dort schnell meine letzten chilenischen Pesos gegen Bolivianos, hob zusätzlich noch etwas Geld ab und machte mich dann leicht unruhig zu Fuß auf dem Weg ins Hostel.

Ich habe es überlebt und bin auch an recht schönen Ecken vorbeigekommen. Fotos kommen dann im nächsten Eintrag. Im Hostel habe ich mich gleich ins Bett gelegt und bin nicht mehr aufgestanden.

Heute wollte ich mich auf den Blog konzentrieren und bin nur mal kurz raus, um mir Wasser zu kaufen. Vor dem einzigen Supermarkt in der Nähe fand leider gerade eine Demonstration statt. Von denen soll man sich ja fernhalten.

Ich irrte dann eine Weile rum und fand merkwürdigerweise etwa 40 Kopiergeschäfte nebeneinander aber keinen weiteren Supermarkt. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich quetschte mich durch die Demonstranten in den Supermarkt in der Nähe. Habe wieder überlebt.

Morgen werde ich wahrscheinlich damit beginnen, mir La Paz etwas genauer anzuschauen. Und ein wenig bolivianische Reiseplanung wäre auch dringend notwendig.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Opa Hans

    Na Hallo, da ist ja wieder viel Neues auf Deinem Blog. Dein Gefühl, Dir geht langsam die Puste aus, kann ich verstehen. Nicht nur wegen der dünnen Luft, vielmehr der Strapazen denen Du Dich ausgesetzt hast.
    Aber die stehen ja bekanntlich am Anfang auf dem Weg nach oben.
    Interessant sind wieder die dabei entstandenen Bilder. Danke
    PS: Einige Gerätschaften aus dem techn, Museum erinnern mich tatsächlich noch an den Beginn meiner Lehrzeit.
    Auf Deiner Reise durch Bolivien wünsche ich Dir wieder viele neue und interessante Eindrücke. Und wie immer, pass schön auf Dich auf.

    1. Anne

      Diesmal warst du ja richtig flink mit deinem Kommentar 😀 Ich freue mich sehr, dass du mit den Fotos etwas anfangen konntest 🙂

      1. Marie

        Die Bilder deiner Höhentour haben mir außerordentlich gut gefallen! 🙂

        1. Anne

          Vielen Dank 🙂 Für mich definitiv auch ein Highlight in Chile.

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