You are currently viewing Plitsch-Platsch Pinguin

Plitsch-Platsch Pinguin

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Südamerika

Leute, wisst ihr überhaupt, was heute für ein Datum ist? Heute vor genau einem Jahr – am 01. Februar 2023 – bin ich an einem stürmischen Sommermorgen in Auckland in Neuseeland gelandet, um meine Weltreise 2.0 anzutreten. Ich bin seit einem Jahr unterwegs. Unfassbar. Schickt mir Moneten, ich will nicht zurück nach Deutschland.

Aber noch habe ich hoffentlich ein paar Monate vor mir. Seit neuestem treibe ich mich ja in Patagonien rum. An Thermowäsche im Hochsommer muss ich mich nach wie vor gewöhnen. Einen ganz tollen Ausflug habe ich aber in Punta Arenas unternommen.

Ich lief morgens zum Touranbieter, wo ein Bus auf meine Mitreisenden und mich wartete. Meine Begleiterin und Sitznachbarin für den Tag wurde Corinna aus NRW. 

Die Busfahrt verplauderten wir und wurden nach einer halben Stunde an einem einsamen Steg herausgelassen.

Es war zum Glück an diesem Tag nicht allzu kalt, sodass wir tatsächlich während der Bootsfahrt auf dem Außendeck ausharren konnten. Ich hatte eine kurze Aufregung, weil wir tatsächlich die Wasserfontäne eines Wals sahen. Leider nichts vom Wal selbst. Und Corinna meinte einmal, sie hätte zwei Delfine gesehen. Da war ich aber nicht schnell genug.

Dann tauchte vor uns die winzige Isla Marta auf. 

Auf dem zweiten Foto könnt ihr es sehen: Das Inselplateau ist fest in der Hand von Kormoranen. Am Strand chillen die Seebären oder Seelöwen oder vielleicht auch beides. Das war ein Lärm, den die veranstalteten, kann ich euch sagen.

Die Versammlung der Superschwergewichte sahen wir uns aus sicherer Entfernung an und drehten dann ab zur Isla Magdalena. Dort wurden wir am Strand von weitaus weniger furchteinflößenden Inselbewohnern begrüßt.

Ankunft auf der Isla Margarita

Die Magellanpinguine sind aber durchaus wehrhaft und können beißen, wenn sie sich bedrängt fühlen, erklärten uns unsere Guides. Deswegen sollten wir stets mindestens einen Meter Abstand halten und auf dem abgetrennten Weg bleiben.

Bei „Verrückt nach Meer“ – die Kreuzfahrtschiffsendung im Ersten – haben sie mal eine Expeditionsreise in die Antarktis begleitet. Da waren die auch auf einer Pinguininsel, da sah es genauso aus wie auf der Isla Magdalena. Vielleicht etwas mehr Schnee. Da muss man also gar nicht für teuer Geld hin.

Ich habe auf meinen Reisen zwar schon häufiger mal Pinguine gesehen, aber noch nie von so nah. Ich konnte es mir nicht verkneifen, euch hier die monströseste Bildergalerie in der Historie dieses Blogs zu liefern.

Die Flauschigen sind die Babys, die aktuell oft dicker als ihre Eltern sind, weil die die gerade mit Essen vollstopfen, damit sie sich ein Polster anlegen können.

Aber es gab auch noch andere flauschige Vögel auf der Insel. Könnt ihr zum Beispiel raten, was das hier für Küken sind? Auf dem zweiten Foto seht ihr die Auflösung.

Eine Schar Gänse lebt auch auf Magdalena Island. Ich dachte erst, die seien aus Russland eingeflogen, weil der Guide auf meine Frage, was das für Gänse seien, wiederholt etwas von „Oblankis“ erzählte. Ein wenig googlen meinerseits ergab, dass er „Upland Geese“ gesagt hatte, auf Deutsch unter dem Namen Magellangans bekannt.

Ich zeige euch zum Abschluss des Besuchs noch dieses Wohlfühlvideo und damit lassen wir die Pinguine von der Isla Magdalena und alle Gänse und Möwen wieder in Ruhe ihrem Alltag nachgehen.

Nachdem uns der Bus wieder im Zentrum von Puntas Arenas abgesetzt hatte, verschlug es Corinna und mich in ein Café, in dem ich ein gigantisches Stück Maracuja-Käsekuchen verspeiste, das in seinen Ausmaßen nur von Corinnas zwei Brownies mit Eis und Sahne übertroffen wurde.

Und eine heiße, weiße Schokolade probierte ich. Schmeckte wie die Milch von Milchnudeln. Köstlich. Seitdem habe ich Lust auf Milchnudeln. Aber ohne haftbeschichteten Topf kann das ja nur in einer Katastrophe enden.

Von Milchnudeln einmal abgesehen koche ich inzwischen aber wieder selbst. Die Hostelküche in Punta Arenas war eine der angenehmen Sorte. Sehr sauber, Gewürze vorhanden und meistens hatte man seine Ruhe.

Für den nächsten Tag plante ich einen Ausflug für den enggeschnallten Gürtel. Mit dem öffentlichen Bus wollte ich zum nahen Nationalpark Reserva Nacional Magallanes fahren und dort eine Wanderung auf eigene Faust unternehmen.

Der Morgen brachte leider Regen, trotzdem machte ich mich nach dem Toastbrot-Marmeladen-Frühstück, das im Hostel angeboten wurde, auf den Weg zur Bushaltestelle. 

Um 11 Uhr sollte der Bus kommen. 11 Uhr kam und alle möglichen Busse auch, nur der, den ich brauchte, ließ sich nicht blicken. Ich freundete mich auch aufgrund des anhaltenden Regens schon sehr mit der Idee an, Plan B zu aktivieren und stattdessen den örtlichen Friedhof mit seinen imposanten Mausoleen zu besuchen, da fuhr der Bus dann doch noch um die Ecke. Nun ja nicht kneifen.

Der Busfahrer versicherte mir, dass er mich in der Nähe des Nationalparks absetzen könne. 20 Minuten nach Fahrtbeginn hielt er tatsächlich am Straßenrand und deutete mir den Weg. Noch zwei Kilometer Schotterstraße ins Hinterland.

Wer kann ahnen, wieso mir der Arsch mal wieder auf Grundeis ging? Natürlich die blöden Hunde. Nach ein paar Minuten kamen dann wirklich zwei aus dem Gebüsch gesprungen und brachten mir einen Riesenschreck ein. Sie waren zum Glück welche von der Sorte, die gerne Tourguide spielen und brachten mich bis zum Eingang des Parks, wo sie schnell die Biege machten, weil sie wahrscheinlich genau wussten, dass Hunde im Park nicht erlaubt sind.

Am Eingang des Parks begrüßte mich eine Rangerin, die mir 7 Euro abnahm und mir die möglichen Routen erklärte. Ich entschied mich für die längste Variante: rund 10 Kilometer. Ich muss la langsam wieder in Form kommen.

Die Wanderung war sehr einfach. Die meiste Zeit war es eher ein Spaziergang auf gut ausgebauten Pfaden, die besser gekennzeichnet waren als der Weg durch die Bettenabteilung von Ikea.

Landschaftlich war die Wanderung nicht das große Highlight. Ich mochte sie trotzdem gerne, weil ich den Weg die meiste Zeit für mich hatte. Und am Ende gab es auch noch einen recht ordentlichen Blick auf Punta Arenas.

In der Ferne erstreckt sich Punta Arenas

Für den Rückweg sprengte ich mein Budget etwas. Ich bat die Rangerin, mir ein Taxi zu rufen. Aber ich wollte nicht wieder die Hundestraße langlaufen und auf den nächsten Bus hätte ich dann an der Hauptstraße auch noch eine Stunde warten müssen. Und mit 8 Euro war das Taxi gerade noch zu verschmerzen.

Der Fahrer ließ mich am Supermarkt raus, wo ich mir fehlende Zutaten für mein Abendessen besorgte. Danach schaute ich noch am Busterminal vorbei, um mir mein Ticket für den nächsten Tag zu kaufen.

Und da können wir gleich weitermachen. Meine Fahrt nach Puerto Natales etwa dreieinhalb Stunden nördlich von Punta Arenas stand an.

Der Bus war fast komplett ausgebucht und alles voller Touristen. Hauptsaison eben. 

Am frühen Nachmittag kamen wir am örtlichen Busbahnhof an. Weil sich Patagonien absolut sicher anfühlt, lief ich zu Fuß zum Hostel. Es waren auch nur anderthalb Kilometer.

Das Hostel liegt etwas außerhalb und hat mich beim ersten Anblick etwas an eine Hobbithöhle erinnert.

Innendrin ist eher Skihütte. Alles rustikal, alles Holz. Ich mag den Aufenthaltsraum und den Schlafsaal. Die Küche ist aber eine Katastrophe. Sowas von schmuddelig. Die kann locker mit australischen Hostelküchen mithalten. Das Bad ist auch eher medium.

Nach meiner Ankunft war ich mal kurz in der Stadt, um im Supermarkt meine Vorräte aufzustocken. Groß kochen werde ich hier aber nicht, dazu kann ich mich nicht überwinden. 

Ich habe nur zwei Schnappschüsse auf dem Weg in die Stadt gemacht.

Heute war ich auch lediglich im Supermarkt und bin ansonsten im Hostel geblieben. Ich werde mich auch die nächsten Tage nicht stressen. Vielleicht unternehme ich noch eine Wanderung, vielleicht nicht. Und in einer Woche beginnt dann schon mein großes patagonisches Abenteuer. 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Mama

    Hast du neue Lieblingstiere?
    Ich kann mich übrigens noch sehr genau an unsere nächtliche Fahrt nach Frankfurt zum Flughafen erinnern. Ein Jahr, Wahnsinn!

    1. Anne

      Nein, also Pinguine sind ja drollig und alles, aber Delfine und Alpakas können sie nicht schlagen. Und ja, die Fahrt kommt mir auch wie gestern vor.

Schreibe einen Kommentar